Mit letzter Kraft zum Sieg geschleppt

02.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Hilpoltstein (tis) Nach Blitz, Donner und Abbruch im Vorjahr hat das legendäre Sautrogrennen am Burgfestsamstag heuer nahezu perfekte Bedingungen erwischt: Nicht zu warm und nicht zu kalt – und der Stadtweiher präsentierte sich schlammig wie immer.

Elf Mannschaften traten gegeneinander an, wobei „Mannschaft“ durchaus wörtlich zu nehmen war, denn es beteiligte sich kein einziges Frauenteam. Die Herren der Schöpfung waren also unter sich bei ihren lustigen Wasserspielen, wenn man einmal von den unzähligen Zuschauern absah, die den chaotischen Wettkampf verfolgen und zu diesem Zweck sogar Sofas und Sessel zum Weiher gekarrt hatten. Darunter natürlich auch Pfalzgräfin Silvia Krauß und Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl, der das Kommando für den Beginn der Seeschlacht gab. Wegen des akuten Frauenmangels schlug Gräfin Krauß vor, doch einmal einen „Altburggräfinnen-Trog“ ins Leben zu rufen. Da sollte man sie im nächsten Jahr doch beim Wort nehmen.

In zwei Wettkampfdurchgängen ging es auch heuer wieder um eine muntere Kombination aus Paddeln, Schwimmen und Biertrinken, wobei mal mit, mal ohne Trog von verschiedenen Uferstellen des Weihers gestartet wurde – und auch die Insel in der Mitte war Schauplatz des Wettkampfes.

Moderator Peter Czöppan tat sein Bestes, das Geschehen auf und um den Weiher für das Publikum zu kommentieren: „Paddelbruch bei Jägermeister!“ verkündete er aufgeregt. In der Tat litt dieses Team unter akuter Materialschwäche. Kein Wunder, dass es trotz Ersatzpaddel am Ende auf dem letzten Platz landete. Auch Czöppans Ausruf „Die Feuerwehr muss Wasser lassen“ ließ alle aufhorchen. Aber damit war diese Mannschaft (zusammen mit Team Bieraten übrigens die einzigen Veteranen in diesem Jahr) nicht die einzige.

Nachdem die letzte Runde gelaufen, die letzte Fahrt gepaddelt und das letzte Bier geleert war, präsentierte sich das Endergebnis wie folgt: Auf dem dritten Platz landete das namenlose Team No Name, bestehend aus Florian Kaiser und Fabian Leikam. Der Gammelfleischexpress vom Team Simon Schwing und Manfred Wiedemann belegte Platz zwei, und zum diesjährigen Sieger des Hilpoltsteiner Sautrogrennens wurde das Team Hard Trog Café von Adrian Lober und Jonas Gerngroß erklärt.

Mit letzter Kraft schleppten sich die Sieger mit ihren Rauschebärten und aufblasbaren Gitarren über die Ziellinie, wo nicht nur der Pokal und die Glückwünsche von Bürgermeister und Pfalzgräfin auf sie warteten, sondern auch noch eine ausgiebige Sektdusche bei der Siegerehrung. Bliebe noch zu erwähnen, dass der Trog von Team BH zum Schönsten gekürt und dementsprechend gefeiert wurde. Aber eigentlich gibt es beim Hilpoltsteiner Sautrogrennen sowieso nur Gewinner. Erschöpft, schlammbesudelt und wackelig auf den Beinen, aber dennoch allesamt echte Sieger der Herzen.