Weißenburg
Keltendorf trifft Kaiserfamilie

Ehrenamtspreisträger plaudern beim S-Gespräch über ihr Engagement und ihre Beweggründe

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Würdige Träger des Ehrenamtspreises sind Christa Kauschka, Josef Beckenbauer und Fritz Loy, das sagt nicht nur Rita Smischek (von links), Vorstandsmitglied der Sparkasse Mittelfranken-Süd. - Foto: Leykamm

Weißenburg/Hilpoltstein (HK) Sie haben sich Jahrzehnte fürs Gemeinwohl verdient gemacht und dafür den Ehrenamtspreis der Sparkasse Mittelfranken-Süd erhalten: Josef Beckenbauer (Walting), Christa Kauschka (Röttenbach) und Fritz Loy (Landersdorf). Beim S-Gespräch im Weißenburger Kulturzentrum Karmeliterkirche sprachen sie über ihr Engagement.

Natürlich aber machte dort erst einmal der Name des Erstgenannten stutzig. Völlig zurecht, wie sich herausstellte. Denn der Preisträger aus dem Pleinfelder Ortsteil und „Kaiser Franz“ sind tatsächlich verwandt. Das kitzelte Moderator Uwe Ritzer (Wirtschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung) gleich zu Beginn des Podiumsgesprächs vor fast vollem Saal aus dem Geehrten heraus. Dessen Großvater und jener des Weltmeistertrainers von 1990 waren Brüder. „Die Beckenbauers sind eigentlich keine Münchner, sondern Waltinger“, erklärte der Mann aus der Sippe, der sich für eben diesen Ort seit 40 Jahren auf unterschiedlichste Weise engagiert, vor allem sein Faible für die Feuerwehr wurde hervorgehoben.

Nicht weniger vielfältig ist der Einsatz von Christa Kauschka. Dabei „fing alles ganz harmlos an“, sagte die Röttenbacherin – in den Elternbeiräten in Kindergarten und Schule. Ob als Organistin, Chorleiterin oder als Vorsitzende des Heimatvereins: Kauschka steht ihre Frau. Stellvertretende Bürgermeisterin war sie ebenso schon und hat als solche am Geschick der Gemeinde mitgearbeitet. Deren Geschichte ist in einem Heimatbuch verzeichnet – von Kauschka zusammengestellt.

Mit dem Keltendorf hat indes Fritz Loy ein ganzes „Dorf“ erst zum Leben erweckt. Er habe sich einst „mit dem Archäologie-Virus infiziert“, erklärte er verschmitzt. Im Garten vor dem Wohnhaus des noch zu Ehrenden lässt sich gleich in drei verschiedene Menschheitsepochen eintauchen. Wie man hierzulande vor 5000, 2500 und 1200 Jahren zu leben pflegte, wird anhand verschiedener originalgetreuer Häuser deutlich. Kelten und Bajuwaren begegnen sich hier im Spiegel ihrer Lebensweise und Wohnkultur. Der Zeitstrahl lässt sich sogar bis in die Steinzeit zurückverfolgen.

„Ein echter Geheimtipp“, geriet da auch Ritzer ins Schwärmen. Doch Loy bleibt nicht in der Vergangenheit stehen, sondern engagiert sich auch auf vielfältige andere Weise – etwa in der aktuellen Kommunalpolitik als Kreisrat und Mitglied des Marktrats.

Allesamt also sehr würdige Preisträger, wie Rita Smischek, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mittelfranken-Süd, untermauerte.