Unterrödel
Hoffnung für Unterrödel

Bei Pilotprojekt des Staatlichen Bauamts sollen Abgase und Verkehrslärm reduziert werden Start Ende 2017

12.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Die Belastungen des Durchgangsverkehrs sollen mit dem Pilotprojekt für Unterrödel  vermindert werden. - Foto: Tschapka

Unterrödel (HK) Das Thema ist älter als der Landkreis: Zu viele Autos fahren zu schnell durch Unterrödel. Nun scheint es die Hoffnung auf Abhilfe zu geben. Unterrödel wird nämlich am Pilotprojekt "Verkehrsberuhigter Ausbau Ortsdurchfahrt" des Staatlichen Bauamts teilnehmen, das dieses auf Anregung des Bundes Naturschutz entwickelt hat.

Bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend wurde das Projekt samt Zeitplan vorgestellt.

Erreicht werden soll eine "Reduzierung von Abgas und Lärm" dort, wo es keine Ortsumgehung geben wird, so Christoph Eichler vom Staatlichen Bauamt. "Dabei wollen wir die Belange aller, also nicht nur die der Autofahrer berücksichtigen." Eine weitere Rolle spielen städtebauliche Aspekte und die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

Davon betroffen sind beide Staatsstraßen, die 2225 von Hilpoltstein nach Thalmässing und die 2226 von der Ortsmitte weiter nach Heideck. Von Ortsschild zu Ortsschild könne alles neu gestaltet und saniert werden, sagte Eichler. Die Veränderungen sollen keinesfalls zu Staus und Nadelöhren führen. "Wir müssen ja die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs gewährleisten." Der Verkehr werde beruhigt, müsse aber fließen. Die Geschwindigkeit solle gedämpft werden, nicht nur am Ortseingang. Knotenpunkte könnten verändert, neue Querungsmöglichkeiten und Parkplätze geschaffen, Gehwege breiter oder schmäler gemacht, die Führung von Fußgängern und Radfahrern verlegt sowie die Ortsgestaltung generell verändert werden.

Dazu will man beim Straßenbauamt auch die Vorschläge der Bürger einholen, weshalb in der Versammlung bereits Blätter ausgeteilt wurden, auf denen die Unterrödler ihre Anregungen kundtun können. Bis 31. Oktober ist dies möglich, weitere Formulare sind bei der Stadtverwaltung und Ortssprecher Hermann Schöll erhältlich. Die Anregung wird laut Eichler ein Planungsbüro erhalten und zusammen mit den Vorgaben des Bauamts einen Plan anfertigen, der bei einer weiteren Bürgerversammlung dann vorgestellt wird.

Offene Türen hat das Pilotprojekt bei Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl (SPD) eingerannt: "Das bringt uns weit mehr als die üblichen Maßnahmen des Straßenbauamts." Auch würden starre Regularien aufgehoben. Zudem gebe es ein "Zuckerl" in Form der sogenannten einfachen Dorferneuerung der Direktion für ländliche Entwicklung (DLE) - ohne die üblichen Wartezeiten. Sprich, mit dem Startschuss des Bauamts, der voraussichtlich Ende 2017 fällt, können auch die Anträge an die DLE gestellt werden.

In den Genuss der Erneuerung kommen laut Wolfgang Zilker von der DLE alle Bereiche außerhalb der Fahrbahn an den betroffenen Straßen: Gehwege, Zufahrten. Plätze, Grünflächen und auch Gebäude. Die öffentlichen Maßnahmen könnten mit maximal 58 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert werden. Für private Maßnahmen gibt es maximal 30 000 Euro bei einem Höchstsatz von 30 Prozent. "Es können auch mehrere Anträge gestellt werden."

Begleitend zu den Straßenbauarbeiten will die Stadt das Wasser- und Abwassernetz sanieren. Ob dabei Kosten auf die Bürger zukommen, konnte Mahl noch nicht sagen. Nicht zur Kasse gebeten werden die Unterrödler auf alle Fälle bei Arbeiten an der Staatsstraße. Wohl aber bei der anstehenden Sanierung der Siedlungsstraße zur Fuchsmühle, die ebenfalls angesprochen wurde. Da würden Beiträge auf die Bürger zukommen, sagte Mahl.