Thalmässing
"Es hätte auch hageln können"

Run&Bike-Wettkampf muss beinahe um die Disziplin Schwimmen erweitert werden – Gute Stimmung im Dauerregen

27.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:06 Uhr

 

Thalmässing (HK) Es war kalt, es war nass, der Wind war stürmisch – und die Stimmung? Die Stimmung war überaus positiv, auch wenn der TV 06 Thalmässing bei der Straßeneinweihung kurzzeitig überlegte, aus dem Run&Bike-Wettkampf einen Triathlon zu machen.

Auch ohne Kanal, Rothsee oder Freibad wäre die Ergänzung um die Disziplin „Swim“ nicht schwierig gewesen, wie TV-Vorsitzender Torsten Hahn angesichts der Wasserlachen spöttelte. Der TV 06 Thalmässing, der im Rahmenprogramm der Einweihung der Straße von Thalmässing nach Stetten am Sonntag (wir berichteten) einen Run&Bike-Wettkampf ausgeschrieben hatte, beschränkte sich dann doch auf diese Disziplinen, obwohl auch ein Wettbewerb im Gummistiefelweitwurf an diesem Tag sicher eingeschlagen hätte. Auch wenn den ganzen Tag über – die ersten Helfer hatten bereits um 7 Uhr morgens mit dem Aufbau begonnen – das Wasser wie aus Kübeln vom Himmel kam, ließen sich weder Organisatoren noch Sportler oder Publikum den Wettbewerb vermiesen. „Es hätte auch hageln können“, lautete der Spruch des Tages.

Vielleicht lag es wirklich an diesem ganz bestimmten Sonntag: Am Wochenende nach Pfingsten ist in Thalmässing über Jahrzehnte hinweg Volksfest gefeiert worden, ein Fest, bei dem schlechtes Wetter schon fast sprichwörtlich war. Eine Absage des Wettbewerbs stand jedoch nie zur Debatte. Georg Knoll, Leiter des Lauftreffs, hatte zuvor in einer Rundmail den entscheidenden Tipp gegeben, wie man mit diesem Wetter fertig wird: „Denkt doch einfach, am Sonntag ist ein warmer Wintertag, endlich mal keine Minusgrade mehr, dann fühlen sich auch fünf Grad mit Regen ganz angenehm an. Ihr braucht nicht die ganz dicke Winterjacke, die normale tut’s auch.“ Bei dieser mentalen Vorbereitung kam Kneifen nicht infrage. Allerdings bekam der Begriff „Aufwärmtraining“ am Sonntagnachmittag eine ganz neue Bedeutung.

Auch wenn das Starterfeld überschaubar war, war es doch überaus qualifiziert. „Bei welcher Straßeneinweihung machen schon Weltmeister und Europameister mit“, fragten Torsten Hahn und Georg Knoll beim Blick auf die Einradstartgruppe geradezu euphorisch. Und welche Power die Einradfahrerinnen haben, machten sie gleich von Anfang an klar. Triathlet Stefan Treiber auf dem Führungsfahrrad wäre auf den ersten Metern Einradfahrerin Jana Lehnert fast nicht hinterhergekommen. Lehnert und ihr Partner Marco Schmidt landeten einen Start-Ziel-Sieg – ebenso wie Sven Erhardt und Tobias Häckl, die beim Hauptlauf auf die knapp sechs Kilometer lange Strecke gingen und abwechselnd radelten und liefen, was das Zeug hielt. „Der rote Landtagskandidat auf einem grünen Fahrrad“, witzelte Kommentator Torsten Hahn.

Beifall gab es für jeden, sogar für die jüngsten Einradfahrerinnen, die als letzte, aber übers ganze Gesicht strahlend, das Ziel anpeilten, oder das Team mit dem Namen Ingolstadt Village (Uli Schmehling und Christina Hendschke), das doppelt so lange brauchte wie die Sieger und das Hauptfeld schloss. Beifall spendeten die Läufer schließlich auch den Helfern. „Wir als Läufer haben es dank des Einsatzes der Helfer sehr bequem“, sagte Markus Hussendörfer lobend. Diese hatten für den reibungslosen Ablauf des Festes schwer geschuftet und manchmal viel Fantasie gebraucht, um Möglichkeiten zu finden, all dem Regen und Wind zu trotzen. Eine ganze Palette mit Pflastersteinen war nötig, um die Pavillons am Boden zu halten. Beim aufblasbaren Ziel- und Startbogen halfen aber auch die nichts mehr. Kurzerhand wurde der Bogen an einen Kleinbus gebunden, damit er nicht abheben konnte.