Spalt
Sonnenschein über den Doldenpflückern

Hopfenverwertungsgenossenschaft Spalt errichtet Photovoltaikanlage auf neuer Kühlhalle Preise abgeräumt

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Urkunden über Urkunden: Über die Erfolge der heimischen Pflanzer freuen sich Frank Braun als Chef der Hopfenverwertungsgenossenschaft und Werner Wolf als Leiter des Landwirtschaftszentrums Roth (von rechts). Die Freude teilen der Vorsitzende des hiesigen sowie der Präsident des deutschen Pflanzerverbandes, Georg Zeiner und Johann Pichlmaier (von links). - Foto: Leykamm

Spalt (HK) Schon zur Ernte 2017 soll die neue Kühlhalle der Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG) Spalt voll einsatzfähig sein. Den nötigen Strom bekommt sie langfristig von einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach - so der einstimmige Beschluss bei der Generalversammlung in Spalt.

Dort zeigte man sich zufrieden, trotz der Erntemisere im Jahr 2015 schwarze Zahlen zu schreiben und feierte seine Champions. Denn gleich eine ganze Reihe von Spalter Pflanzern haben zahlreiche Preise auf der Nürnberger Fachmesse "BrauBeviale" eingeheimst.

Aufhorchen lässt vor allem das Abschneiden jener Landwirte, die mit der Sorte "Spalter Select" in den Wettbewerb gegangen waren. Denn hier landeten Martin Mehl (Mäbenberg), Johann Memmel (Erlingsdorf) und Leopold Adam (Stirn) nicht nur in dieser Reihenfolge auf den ersten drei Plätzen, sondern gingen auch als Gesamtsieger hervor. "Ein solch tolles Ergebnis hatten wir noch nie", zeigte sich der Leiter des Rother Landwirtschaftszentrums, Werner Wolf, bei der Versammlung höchst erfreut. Immerhin gab es 150 Konkurrenten um die Podiumsplätze.

Hans Heckl (Mosbach) belegte mit seinem "Halltertauer Mittelfrüh" einen sortenspezifischen zweiten Platz und beim "Spalt-Spalter" waren die Medaillenränge ebenso mit hiesigen Pflanzern besetzt: Leopold Adam (Stirn) landete hier vor Martin Mehl (Mäbenberg) und Bernd Gruber (Ottmannsberg). Da es terminlich nicht anders möglich war, gab es beim jetzigen Treffen auch noch die letztjährigen Sieger in der Sorte "Spalt-Spalter" zu ehren: Hier gewann vor Jahresfrist Anton Ermer (Spalt) vor Johannn Memmel (Erlingsdorf) sowie Albert und Josef Schels (Pondorf).

Auch was die HVG mit ihren 75 Mitgliedern selbst betrifft, konnte Revisor Andreas Sedlmeier vom Genossenschaftsverband Bayern Gutes vermelden. Und dies trotz einer historisch schlechten Ernte 2015. Am Ende stand nämlich - zum Stichtag 30. Juni 2016 - ein Überschuss von 165 400 Euro zu Buche, was in etwa dem Dreifachen des Vorjahres entspricht. Was sehr verwundert, zumal die Umsätze für das nun geprüfte Geschäftsjahr bei 2,4 Millionen Euro liegen - und damit deutlich schlechter als beim Jahr davor, als eine Drei vor dem Komma stand. Jedoch war der Materialaufwand seinerzeit deutlich höher, was für das aktuell gute Resultat sorgt.

Warum der Kostenaufwand vergleichsweise geringer ausfiel als im Jahr davor, erläuterte Aufsichtsratsvorsitzender Werner Krieglmeier. Denn es gab aufgrund der schlechten Ernte schlicht sehr wenig zu lagern. Im Gegenteil: Es wurden alte Lagerbestände eifrig abverkauft, was aufgrund der Hopfenknappheit auch noch zu einem guten Preis geschehen konnte. Ein Umstand, der half, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. "Wir dachten zuerst, das wird ein rabenschwarzes Jahr", so Krieglmeier in seinem Bericht.

Mittelfristig sei auch bei guten Erntemengen mit guten Preisen zu rechnen. Wie HVG-Chef Frank Braun verdeutlichte, sind die Konsequenzen für das Spalter Anbaugebiet bereits zu spüren. Die Fläche, auf der der Hopfen wächst, ist um drei Prozent auf 376 Hektar angestiegen. Mit 730 Tonnen bei der diesjährigen Ernte habe man das letztjährige, extrem schlechte Ergebnis fast verdoppelt.