Spalt
Kreativität trifft Dolde

Freiluftausstellung "Kunst im Hopfengarten" in Spalt – Kulinarisches Rahmenprogramm mit Musik

07.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Der Vollendung des Kunstparcours entlang der Hopfengärten, zu dem Sabine Weigand aus Abenberg ein Gemälde beisteuern will, das sie aus einem alten Hopfenjutesack kreiert, fiebern Initiator Andreas Zottmann (rechts) und Bürgermeister Udo Weingart entgegen. - Foto: Leykamm

Spalt (HK) Das einzig Beständige ist der Wandel, wusste schon der Philosoph Heraklit. Besonders eindrücklich lassen sich die Veränderungen unserer Kulturlandschaft in der Hopfen- und Bierstadt Spalt ablesen.

Zur Auseinandersetzung mit dem Wandel lädt nun eine eigenwillige Freiluftausstellung namens „Kunst im Hopfengarten“, die mehrere solcher Gärten um die Stadt verbindet. Vier besondere Abende bieten dazu ein stimmiges Rahmenprogramm. Zwischen Mitte Juli und Anfang August gibt es dabei an verschiedenen Örtlichkeiten Musik und kulinarische Genüsse in aufeinander abgestimmter Kombination zu erleben. Derweil arbeiten Künstler aus nah und fern an Bildern und Objekten für die Präsentation zwischen oder vor den Stangen, an denen derzeit die Reben mit ihren grünen Dolden sich emporranken.

Entstehen soll ein Parcours aus 24 Werken als virtuelle Brücke in vielerlei Hinsicht: zwischen den noch verbliebenen Anbauflächen rund um das Stadtgebiet, aber auch zwischen gestern und heute, Tradition und Moderne. Es geht weniger um Wehmut, denn um den Mut, den Blick für die Chancen zu schärfen, welche in jedem Wandel stecken. So die Intention der Initiatoren des Veranstaltungskomplettpakets, Sandra und Andreas Zottmann, die sich in Spalt um die „Rebkultur“ (so deren Betrieb) und vieles mehr kümmern. Die Werke der Ausstellung sollen den Betrachter herausfordern, sich mit der Kultur, der Geschichte und den Menschen der Region auseinanderzusetzen.

Angelegt ist der Parcours als Rundweg, der in etwa einer Stunde absolviert werden kann. Geführte Wanderungen bieten dabei Wissenswertes zum Anbau der Reben und dessen Geschichte, aber auch zu den Werken und Künstlern. Auf der Suche nach solchen haben die Zottmanns Kunstvereine angeschrieben, die ihrerseits die Werbetrommel anfingen zu rühren. So bestücken den Parcours nun neben einheimischen Kreativen auch solche aus Bamberg, Neumarkt und Würzburg. Zwei Absolventen der Nürnberger Akademie bildende Künste sind auch mit dabei. Ebenso wie Sabine Weigand, Malerin aus Abenberg.

Sie will einen Hopfenjutesack aufschneiden und ihn mittels Acrylfarbe in ein Kunstwerk verwandeln. Auch darf man sich auf 20 Meter lange Bänder freuen, die an den Hopfenstangen wehen und die sich in die Landschaft symbolhaft fortsetzen lassen. Wer noch Ideen hat, ist willkommen. Skulpturen aus Holz, Stahl oder Stein, experimentelle Arbeiten, begehbare Objekte, Labyrinthe, Prozess- Licht- oder Performance-Kunst – alles ist möglich. Andreas Zottmann steuert übrigens ein Holzkunstwerk zum Gelingen bei.

Der fertige Parcours ist auf ein Hopfenjahr angelegt, statt einer Vernissage soll es im August 2016 eine Finissage geben. Bis dahin kann die Gartenlandschaft mal aus einem anderen Blickwinkel erlebt werden. Das gilt insbesondere bei den vier Veranstaltungen des kulturell-kulinarischen Rahmenprogramms, die sich mit ihrem klaren Profil zwar voneinander abgrenzen, alle auf ihre Weise aber zum stimmigen Bild des Gesamtprojekts beitragen.

Los geht es am Freitag, 17. Juli, mit einer Klassik-Rocknacht am Brauereigelände unterhalb des Museumshopfengartens. Während dort die Band „Age before Beauty“ ab 19 Uhr loslegt, stehen acht Foodtrucks mit breiter Verköstigungspalette bereit. „Guerilla Gröstl“, heißt einer von ihnen. Die Bandbreite reicht von Currywurst oder den klassischen „Drei im Weggla“ über „Schäuferla in der Semmel“ bis zu Donuts und italienischen Snacks.

Eine Woche später ist am Freitag, 24. Juli, Irish Folk im Hans-Gruber-Keller mit „O'Mal-ley“ angesagt. Schon um 18 Uhr gibt es eine Brauereiführung, auch der Nachtwächter erzählt seine Anekdoten. Als besonderes Schmankerl wartet eine Whiskeyverkostung mit sechs verschiedenen Malt Whiskeys.

Am Samstag, 1. August, lädt man ab 18 Uhr nach französischer Tradition zu einem „Picknick en Blanc“ oberhalb des (ab Einbruch der Dunkelheit dann farbig beleuchteten) Hopfengartens am Herzog-Weiher (an der Verbindungsstraße zwischen Spalt und Keilberg). Hier lässt sich Platz nehmen an einer bewirteten und stilvoll gedeckten Tafel. Sie kann aber auch mit vorhandenen Tischen und selbst mitgebrachten Speisen verlängert werden. Die Farbe weiß ist dabei überall Trumpf. Auch Ehemalige des Windsbacher Knabenchors haben ihr Kommen zugesagt.

Richtig „Vuglwild“ wird es am Samstag, 8. August, mit der gleichnamigen Band, die ab 19 Uhr zum Trachten- und Volksmusikabend aufspielt. Das Erscheinen in Tracht ist auf dem Brauereigelände im Bereich der alten Mälzerei von den Veranstaltern zwar erwünscht, aber keinesfalls Pflicht.