Schwabach
Verrückt nach Monopoly

Der Schwabacher Heiko Därr präsentiert an diesem Wochenende seine einmalige Sammlung mit 350 Spielen

05.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:50 Uhr

Das Objekt der Begierde: 350 verschiedene Ausgaben des berühmten Gesellschaftsspiels Monopoly hat Heiko Därr aus Schwabach zu Hause. Im Schnitt kommen pro Jahr sechs bis zehn Spiele dazu. Seine Sammlung hält er für einmalig in Deutschland. - Foto: Schmitt

Schwabach (HK) Das ist einmalig in Deutschland. Der Schwabacher Heiko Därr hat in 25 Jahren Sammlerleidenschaft fast 350 Monopolyspiele aus der ganzen Welt zusammengetragen. Nun stellt er seine Schätze erstmals aus.

Ab diesem Freitag zeigt Därr die 200 aufsehenerregendsten Versionen des Musterspiels aller Kapitalisten im Pfarrgemeindehaus der Gethsemane-Kirche in Limbach, Danziger Straße 4. Die Ausstellung dauert bis zum Sonntag, 8. Januar, und ist jeden Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Das Motto dabei: Anfassen erlaubt.

Denn man kann nicht nur bewundern, sondern darf auch spielen. "Ziehen Sie über Los und kaufen Sie die Schlossallee", fordert Därr seine Gäste auf. Ein James-Bond-Version hat er darüber hinaus ebenso im Angebot wie ein Star-Wars-Monopoly oder jene nach US-amerikanischen Städten und Hollywood-Streifen gestalteten Spiele. Därr besitzt sogar einige Monopolys, die man nicht kaufen kann. Meist haben sie Firmen als Geschenk oder zu Werbezwecken aufgelegt.

Der 48-jährige Heiko Därr hat seine Liebe zum Monopoly ganz zufällig entdeckt. Als ihm ein Katalog mit besonders aufgemachten Spielen in die Hände fiel, war seine Leidenschaft geweckt. Seither ist er stets auf der Suche nach neuen Monopolyversionen.

Dabei helfen ihm seine Freunde und Nachbarn. "Immer wenn jemand in den Urlaub fuhr, habe ich ihn gebeten, nach Monopolys Ausschau zu halten", erklärt Därr seine Weltsammlung. So sind Spiele aus Russland, Mexiko, Neuseeland, Spanien und Kenia zu ihm gelangt. Mittlerweile muss er gar nichts mehr sagen. Sein Umfeld weiß um seine Sehnsucht.

"Ein Freund hat mich mal aus Liverpool angerufen, ob er das Beatles-Monopoly kaufen soll", erinnert sich Därr. In den USA, weiß er, hat sogar die Post ein eigenes Monopoly. Selbst manche Sex-Shops lassen sich eines auf die eigenen Bedürfnisse zuschneidern. "Das ist unglaublich", sagt Därr. Wirklich verwundert ist er darüber aber nicht. "Monopoly ist doch das beliebteste Spiel der Welt", lautet seine Erkenntnis aus 25 Jahren Beobachtung des globalen Monopolymarkts.

Eingestiegen ist Heiko Därr ziemlich opulent. "Eines meiner ersten Monopolys hat mich zwei Gesellengehälter gekostet", erzählt er. Dabei handelte es sich aber auch um eine äußerst erlesene Produktion. Das Spielbrett ist aus Rosenholz, die Hotels sind vergoldet und die einfachen Häuser finden versilbert ihre Plätze auf den Spielfeldern mit den weltweit bekannten Straßennamen. 1250 Mark hat das Spiel gekostet. Eine schöne Stange Geld vor 25 Jahren.

Heute sammelt Heiko Därr wirtschaftlicher. Neue Spiele kosten zwischen 30 und 40 Euro. Davon leistet er sich drei bis vier pro Jahr. Wenn aber günstige Monopolys im Angebot sind, schlägt er zu. Wie bei der Spielemesse in Essen. "Ich bin mit 27 Monopolys nach Schwabach zurückgefahren", sagt Heiko Därr. Im Schnitt kommt er auf sechs bis zehn neue Sammlerstücke pro Jahr.

Um den Überblick nicht zu verlieren, hat er einen eigenen Katalog erstellt, der bei der Ausstellung ebenfalls zu sehen ist. Ferner gibt es jede Menge Informationen rund um das Monopoly. Beispielsweise existieren in Deutschland mehrere Monopolyclubs, die Meisterschaften austragen. Hamburg, Augsburg oder Neumarkt heißen seine Reiseziele dann.

Einmal im Jahr findet in den USA sogar eine Weltmeisterschaft statt, bei der man 20 000 Dollar gewinnen kann. Dort war Heiko Därr zwar noch nie, aber in der Bundesrepublik kennt er die Monopolygemeinde ziemlich gut. Oft trifft er auch Sammler. "Manche haben um die 50 Spiele", hat er dabei festgestellt. Dass einer seiner Monopolyfreunde es wie er auf knapp 350 Spiele bringt, das hat Därr jedoch noch nie erlebt. Deshalb ist er überzeugt: "Meine Sammlung ist einmalig in Deutschland."