Roth
Neues Einsatzfahrzeug für den Ernstfall

Dekontaminationslastwagen der Atemschutzstelle des Landkreises Roth offiziell in Dienst gestellt

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Foto: Tobias Tschapka

Roth (HK) Die Atemschutzstelle des Landkreises Roth hat sich bei einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei zeigte der Leiter der Anlage, Kreisbrandmeister Hans Wolfsberger, zusammen mit seinem ehrenamtlichen Team das hochtechnisierte Innenleben der Einrichtung im Rother Schulzentrum.

Dabei gab es nicht nur die Atemschutzübungsstrecke zu sehen, in der die Feuerwehrmänner in ihrer rund 28 Kilogramm schweren Montur (allein das Atemschutzgerät wiegt schon 17 Kilogramm) einen Parcours bewältigen müssen, in dem Hitze, Dunkelheit, drangvolle Enge und andere Schikanen auf die Einsatzkräfte warten. Besichtigt werden konnte auch die Mechanik- und Elektrowerkstatt, die Fahrzeughalle und alle anderen Bereiche der 2012 eröffneten Anlage.

Auf dieser neuen Anlage und am früheren Standort bei der Freiwilligen Feuerwehr Roth seien in seiner Amtszeit mehr als 1000 Atemschutz- und 850 Chemieschutzanzugträger ausgebildet worden, berichtete Wolfsberger bei dem offiziellen Rundgang. Einmal im Jahr würden außerdem alle rund 880 Atemschutzträger der Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis und dazu noch weitere 45 Atemschutzträger vom Technischen Hilfswerk (THW) im Rahmen einer Auffrischung die Strapazen des Parcours auf sich nehmen.

Während der gesamten Übung werden die Teilnehmer via Herzfrequenzmesser überwacht. Zur Überwachung dient auch noch die Wärmebildkamera, die zusätzlich den Standort des Trupps angibt. Die Atemschutzgeräteträger werden zudem beim Absolvieren des Parcours von diversen Licht- und Soundeffekten begleitet.

Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich der Atemschutzstelle des Landkreises Roth ist die Bereitstellung der Unterstützungsgruppe Atemschutz/ ABC. Sie ist bei Großschadenslagen mit entsprechenden Atemschutzgerätschaften und Messgeräten im Einsatz und steht als Berater bei ABC-Unfällen zur Verfügung. Hilfreich soll in solchen Situationen auch der neue Dekontaminationslastwagen sein, der beim Tag der offenen Tür durch die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und Landrat Herbert Eckstein in Dienst gestellt wurde, um bei Bedarf alle anderen Feuerwehren des Landkreises zu unterstützten.

Dabei handelt es sich um ein vom Bund zur Verfügung gestelltes Einsatzfahrzeug, das für den Einsatz bei Gefahrstoffunfällen und ABC-Einsätzen konzipiert ist. Die Ladung des Fahrzeugs besteht im Wesentlichen aus Duschzelt, Stromerzeuger, zwei 1000-Liter-Wannen, weiteren Wannen zum Auffangen des kontaminierten Wassers, Durchlauferhitzer, Heizlüfter sowie einem Aufenthaltszelt mit Beleuchtung und Waschmaterial.

Landrat Eckstein machte in seiner Ansprache klar, dass alle an einem derartigen Schadensereignis beteiligten Hilfskräfte eine wichtige Rolle spielen. Besonders die Ortsfeuerwehren seien hier gefordert, da sie den Zeitvorteil und die Ortskenntnis besitzen. Aber auch die weitere Hilfskette von Stützpunktfeuerwehr und Spezialisten der Unterstützungsgruppe ABC-Schutz sei sehr wichtig, da nur funktionierende, aufeinander abgestimmte Maßnahmen aller Einsatzkräfte Erfolg haben können.

Die für den Landkreis Roth zuständige Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler betonte nach der Segnung des neuen Einsatzfahrzeugs durch Pfarrer Stefan Merz, dass der Landkreis Roth mit diesem Gefahrgutkonzept auf einem sehr guten Weg sei. Beeindruckt zeigte sie sich von der modernen Atemschutzstelle des Landkreises Roth mit all ihren Einrichtungen. Sowohl Eckstein als auch Mortler hoben das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer hervor und bedankten sich bei diesen dafür herzlich.