Roth
Mitarbeitergesundheit als Unternehmenskultur

Als erstes Unternehmen in Bayern wird der AWO-Kreisverband Roth-Schwabach mit dem "Gold Status" zertifiziert

06.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

Über die Zertifizierung freuen sich der Kreisvorsitzende der AWO, Hartmut Hetzelein (links), und der mittelfränkische AOK-Direktor Norbert Kettlitz. - Foto: Ehrhardt

Roth/Hilpoltstein (HK) Als erstes Unternehmen in Bayern konnte der AWO-Kreisverband Roth-Schwabach sein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) von der "Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen" (kurz DQS) sowie der AOK-Gesundheitskasse mit der höchsten Auszeichnungskategorie, dem "Gold Status", auditieren lassen.

Anlässlich der Zertifikatsverleihung ließen der AWO-Kreisvorsitzende Hartmut Hetzelein und der Direktor der AOK für Mittelfranken, Norbert Kettlitz, die Entwicklung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge noch einmal Revue passieren. Anfangs stand im Jahr 2007 die Idee eines Vortrags zu den damaligen Änderungen im Krankenkassensystem. "Innerhalb von neun Jahren entwickelte sich hieraus ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das in seiner Systematik, aber auch Angebotsfülle überregional seinesgleichen sucht", war der AWO-Vorsitzende Hetzelein angesichts der unabhängigen Zertifizierung sichtlich stolz.

Ausgewählt werden die Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge, beispielsweise Besinnungs- und Entspannungstage, Rückenkurse sowie Ernährungsschulungen, von einem innerbetrieblichen Arbeitskreis, in dem neben Vorstand, Geschäftsführung und Einrichtungsleitungen auch der Gesamtbetriebsrat beteiligt ist. Der Steuerungskreis ist auch für die anschließende Erfolgskontrolle der Aktionen zuständig. Eine hauptamtliche BGM-Koordinatorin zeichnet sich für die Administration verantwortlich.

Aber auch die Mitarbeiter selbst können Wünsche zu präferierten Angeboten einreichen. Sogenannte Kümmerer - für das betriebliche Gesundheitsmanagement zuständige Ansprechpartner in den Einrichtungen - sorgen für eine breite Akzeptanz der Angebote, tragen aber auch Anregungen in den Arbeitskreis.

Neben einer Freistellung für Maßnahmen während der Arbeitszeit gewährt der Kreisverband seinen Mitarbeitern in Einzelfällen sogar einen Tag Sonderurlaub für die erfolgreiche Teilnahme an einer BGM-Aktion. Flankiert werden die Angebote durch zahlreiche Betriebsvereinbarungen, beispielsweise zum betrieblichen Eingliederungsmanagement oder dem Umgang mit Suchterkrankungen.

Die Zertifizierung durch die DQS und die AOK mit dem "Gold Status" sah Hetzelein als Motivation, in den Bemühungen nicht nachzulassen. "Die Gesundheit unserer Beschäftigten zu schützen, wird in Zeiten, in denen die Arbeitsbelastungen im sozialen Bereich leider weiter zunehmen, immer wichtiger."

Dass der AWO-Kreisverband Roth-Schwabach in der Präventionsarbeit auf dem richtigen Weg ist, bescheinigte ihm auch der mittelfränkische AOK-Direktor Norbert Kettlitz, der an die enge Kooperation zwischen AOK und AWO erinnerte. So führt die AOK zahlreiche Angebote im Auftrag des Wohlfahrtsverbandes durch. Dass die gemeinsamen Maßnahmen wirken, zeigten die jährlichen Auswertungen der AOK der Fehltage sowie der Langzeiterkrankungen, freute sich der zuständige AOK-Teamleiter Karlheinz Bayer.

Gudrun Clauß von der DQS, die im Auftrag der AOK die Auditierung durchführte, würdigte die Nachhaltigkeit des betrieblichen Gesundheitsmanagements im AWO-Kreisverband: "Hier ist die Mitarbeitergesundheit Teil der Unternehmenskultur geworden."