Roth
Kaufhaus mit besonderem Konzept

Verein Werkhof Regenbogen verkauft in Roth gebrauchte Waren und gibt Benachteiligten eine Chance

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Freude über die Spende: Andrea Hopperdietzel (Leiterin des Frauenhauses Schwabach), ein kleiner Besucher, Hans-Dieter Liss (Vorsitzender Werkhof Regenbogen) und Regenbogen-Geschäftsführer Günter Vierlinger (von links). - Foto: Tschapka

Roth (tis) Ein kleines Jubiläum: Seit zehn Jahren gibt es das Kaufhaus Regenbogen in der Rother Ohmstraße, in dem der gemeinnützige Verein „Werkhof Regenbogen“ einerseits sozial benachteiligten Menschen Arbeit gibt und so beim Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt, und zum anderen Gebrauchswaren für jedermann anbietet.

Anlässlich dieses Geburtstags wurde groß gefeiert. Die Kinder freuten sich über die Späße von Clown Amanda, konnten sich schminken lassen oder am Glücksrad versuchen.

Viele der Ehrengäste, die anlässlich des Jubiläums vorbeischauten, schätzen das reichhaltige Angebot des kleinen Kaufhauses. Der Kreisrat und Rother Altbürgermeister Richard Erdmann bezeichnete sich gar als Kunde und Lieferant gleichermaßen. „Ich bin erstaunt, wie sehr sich das Geschäft in den letzten Jahren verändert hat. Wirkte er anfangs noch wie ein reiner Ramschladen, so ist jetzt ein echtes Kaufhaus daraus geworden“, sagte Erdmann erfreut. „Deshalb gilt es, den Bekanntheitsgrad des Kaufhauses zu erhöhen und Hemmschwellen abzubauen“, sagte Erdmann.

Zu den Gästen zählte auch Landrat Herbert Eckstein, der bedauerte, dass in der heutigen Gesellschaft sowohl der Überfluss als auch die Armut immer größer würden. „Es ist die große Kunst des Werkhofs Regenbogen, diese beiden Faktoren in Verbindung zu bringen“, sagte Eckstein, der den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter seinen tiefen Respekt zum Ausdruck brachte. „Wegschmeißen wäre eine Sünde“, meinte der Landrat.

Der Landtagsabgeordnete Volker Bauer lobte die wertschöpfende Wiederverwertung und die Sinn gebende Beschäftigung, die vielen Menschen durch ihre Tätigkeit im und für den Werkhof Regenbogen gegeben würde. „Dieses sich selbst tragende Konzept hat ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Bayern“, sagte Bauer, der ankündigte, das Konzept des Werkhofs Regenbogens auch im bayerischen Sozialministerium bekannter zu machen.

„Ich weiß, wie viel Arbeit hier drinnen steckt“, befand schließlich Heinz Bieberle, der stellvertretende Rother Bürgermeister, der als Anerkennung für die geleistete Arbeit an Hans-Dieter Liss, dem Vorsitzenden des Werkhofs Regenbogen, einen Scheck der Stadt Roth überreichte.

Aber auch Liss und sein Team hatten ihrerseits einen Scheck zu vergeben. Mit seinem Geschäftsführer Günter Vierlinger und der Leiterin des Kaufhauses, Anita Wagner, überreichte er Andrea Hopperdietzel, der Leiterin des Schwabacher Frauenhaus, einen Scheck über knapp 2500 Euro. Jedes Jahr lassen der Werkhof Regenbogen in Pfaffenhofen, das Rother Kaufhaus Regenbogen, und die dazugehörige Möbelhalle in Schwabach ihre kompletten Einnahmen eines ganzen Samstags im September einem wohltätigen Zweck zugutekommen. Im letzten Jahr wurde durch den Benefizverkauf an den drei Standorten der Kreisjugendring Roth unterstützt wurde, der mit dem Geld zusammen mit dem LBV eine Aktion an der Umweltstation am Rothsee angeboten hatte.