Roth(HK)
Lange Erfolgsgeschichte

Seit 15 Jahren bezieht der Landkreis Roth mit Biomassekraftwerken Wärme aus heimischem Holz

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Die Biomasseheizwerke in Roth sind eine Erfolgsgeschichte finden die Gesellschafter, Geschäftsführer Thomas Pichl (links) und Landrat Herbert Eckstein (2. von rechts). - Foto: Landratsamt

Roth(HK) Sie waren schon in Betrieb als man das Wort Energiewende noch gar nicht kannte: Seit mittlerweile 15 Jahren versorgen die beiden Biomasseheizwerke "Am Weinberg" und "Schulzentrum" in Roth öffentliche Einrichtungen, vorwiegend die des Landkreises Roth.

Das Heizwerk "Am Weinberg" beheizt die Kreisklinik mit den beiden Gesundheitszentren, das Schwesternwohnheim, das Sparkassen-Servicecenter, das Landratsamt sowie das BRK-Gebäude und drei Reihenhäuser. Das Heizwerk am Schulzentrum bedient Berufsschule, Schule am Stadtpark, Realschule und Gymnasium, das Berufskraftfahrerzentrum mit Atemschutzübungsstrecke und das Schülerwohnheim.

Betrieben werden die beiden Heizwerke von der BiomasseEnergieGesell-schaft Roth, an der die beiden Forstbetriebsgemeinschaften Heideck/Schwabach sowie Roth und Umgebung, der Landkreis und weitere Waldbauern beteiligt sind. Bei der jüngsten Versammlung informierte Geschäftsführer Thomas Pichl die Gesellschafter über die finanzielle Bilanz, die aktuellen Verbrauchsdaten sowie über die Gesamtbilanz der beiden Heizwerke. Im laufenden Geschäftsjahr wurden 3000 Tonnen Hackschnitzel eingesetzt und damit rund 9000 Megawattstunden (MWh) Energie erzeugt. Damit könnten pro Jahr etwa 700 Einfamilienhäuser mit Heizwärme versorgt werden. Mit dem Einsatz des heimischen Holzes wurden rund 900 000 Liter Heizöl nicht verbraucht und etwa 2500 Tonnen CO² nicht an die Umwelt abgegeben.

Auch die 15-jährige Ökobilanz kann sich sehen lassen. So wurden seit 2003 insgesamt 53 000 Tonnen an heimischen Hackschnitzeln für die beiden Heizwerke zur Verfeuerung bereitgestellt und damit 160 000 MWh an Energie erzeugt. Mit dieser hohen Ausbeute konnten mittlerweile 16 Millionen Liter Heizöl eingespart werden. Daraus ergibt sich eine C0²-Einsparung von 43 000 Tonnen.

Landrat Herbert Eckstein sieht in den beiden Heizwerken, die mit einer Gesamtleistung von 2,2 Megawatt die größten Biomasseheizwerke im Landkreis sind, einen Meilenstein in der regionalen Energieerzeugung im Landkreis.

Mit diesen Zahlen wird eindrucksvoll bestätigt, dass die regionale Wertschöpfungskette kontinuierlich gestärkt wird. Geld, das ansonsten für Importenergie ausgegeben werden müsste, bleibt im Landkreis. Weiterhin belegt die Ökobilanz die wegweisenden Entscheidungen des Rother Kreistages und der heimischen Waldbauern. Denn die zusätzliche Vermarktungsmöglichkeit stärkt die Wirtschaftskraft im Landkreis und das sogenannte Schwachholz wird als ökologischer Energieträger sinnvoll verwertet.