Roth
Der nächste Schritt für einen "Walk of Triathlon"

Rother Stadtrat treibt das Projekt nach dem Siegerentwurf der Nürnberger Architektin Anne Rumetsch voran

01.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Hauptbestandteil ihres Siegervorschlags der Nürnberger Architektin Anne Rumetsch sind schmale Stelen aus Cortenstahl, die den Stadtnamen mit Piktogrammen der drei Sportarten des Triathlon verbinden. - Foto: Stadt Roth

Roth (HK) Mit großer Mehrheit hat der Rother Stadtrat beschlossen, das Projekt des "Walk of Triathlon" weiterzuverfolgen. Geplant ist ein Stationenweg in der Kreisstadt rund um den größten Langdistanztriathlon der Welt.

21 von 27 Stadtratsmitgliedern sprachen sich in der Sitzung am Mittwoch dafür aus, für die weitere Ausarbeitung des Konzepts das Werk der Siegerin aus dem kürzlich abgeschlossenen Ideenwettbewerb heranzuziehen.

Die Nürnberger Architektin Anne Rumetsch hatte zuvor ihre preisgekrönte Arbeit vorgestellt. Hauptbestandteil ihres Siegervorschlags sind schmale Stelen aus Cortenstahl, die den Stadtnamen mit Piktogrammen der drei Sportarten des Triathlon verbinden und Informationen dazu bieten. Ferner soll es Platten geben, die jeweils den Fußabdruck und die Zeit eines Siegers tragen sollen.

"Mir war es wichtig, in Respekt vor der Stadt nicht viele neue Möbel zu schaffen, sondern Vorhandenes für den Weg zu nutzen", sagte Rumetsch. Die Stelen sollen an den wichtigsten Punkten des Wegs zum Einsatz kommen. Andere Hinweistafeln sollen an Vorhandenem angebracht werden. "Dazu eignen sich Geländer, Baumschutzzäune und Handläufe", erklärte Rumetsch. Ihr Hauptanliegen sei es gewesen, den Weg zurückhaltend und dennoch selbstbewusst zu gestalten. Cortenstahl habe sie gewählt, weil sich auf ihm eine schöne Patina entwickle.

An dieser Stelle übte Falko Fabianek (Freie Wähler) heftige Kritik. "Das ist ein Material von gestern, das hat man vor 15 Jahren verwendet", erklärte der Garten- und Landschaftsgestalter, der seine Ablehnung auch noch heftiger formulierte. "Es gib so schöne moderne Materialien, warum muss man dann so altes Gelumpe einsetzen", fragte Fabianek.

Lydia Kartmann stellte sich sofort an die Seite Rumetschs. "Cortenstahl ist zeitlos, robust, wird viel verwendet und man kann ihn lange ansehen", so die Stadtbaurätin. Rumetsch selbst sah es ähnlich und betonte, vor allem wegen der "sehr, sehr schönen Patina ist er die richtige Antwort für Roth".

Sonja Möller (Freie Wähler) sah in dem vorgestellten Entwurf "nicht das, was der Stadtrat beschlossen hat". Insbesondere hielt sie die künstlerische Gestaltung der Stelen für nicht innovativ genug. "Piktogramme und der Stadtschriftzug, das ist nichts überwältigend Neues", so Möller.

Anders sahen das die Chefs der beiden größten Stadtratsfraktionen. Daniel Matulla (CSU) und Sven Ehrhardt (SPD) bekundeten beide, ihnen persönlich gefalle der vorgestellte Entwurf sehr gut. Ausgangspunkt für einen "Walk of Triathlon" in Roth war ein Antrag der SPD-Fraktion. "Die Stadtverwaltung hat ihn nun zwar verändert, aber der heute vorgestellte Entwurf ist ein Einstieg, den historischen Charme der Innenstadt mit dem Potenzial des Triathlons zu verbinden", sagte Ehrhardt. "Das ist eine gute Sache, die wir nicht schlecht reden, sondern der wir ein Chance geben sollten", sagte Matulla und dankte der SPD für ihre Initiative.

Zu den Kosten für die Realisierung erklärte Lydia Kartmann, dass man dazu im Augenblick noch gar nichts sagen könne. Erst wenn die zuständige Arbeitsgruppe Standorte festgelegt habe und dafür konkrete Umsetzungspläne vorlägen, könne man eine Kostenschätzung vornehmen. "Damit kommen wir dann wieder in den Stadtrat", versprach Stadtbaurätin Kartmann. Der Wettbewerb allein hat 50 000 Euro gekostet. Die Hälfte davon habe die Regierung Mittelfrankens übernommen.