Roth
Der Rasenmäher wird zum Elektroflitzer

Berufsschüler begeistern mit selbst konstruierten Fahrzeugen Traktormotoren und Gokarts als Grundlage

02.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Die richtige Haltung sorgt auch beim Elektroflitzer für mehr Tempo: Die Schüler der Berufsschule Roth stellen den Prüfern ihre selbst konstruierten Fahrzeuge vor. - Foto: Klier

Roth/Hilpoltstein (mkl) "Elek-troflitzer selbst gemacht" war das Thema bei der Rother Berufsschule, genauer dem Fachbereich Fahrzeugtechnik und Elektromobilität. Jetzt haben die Schüler ihre Flitzer der Öffentlichkeit präsentiert.

Im zu Ende gehenden Praxisjahr mussten die rund 20 Schüler in einer Projektarbeit in kleinen Gruppen ein eigenes fiktives Unternehmen gründen, ein Elektrofahrzeug bauen und schließlich eine Verkaufspräsentation erstellen. "Sie sind ein Entwicklungsteam in einer weltweit operierenden Firma", hieß es in der Projektbeschreibung. Schnell ging es ans Werk, wobei genaue Vorgaben eingehalten werden mussten: Pro Team stand ein Budget von 1250 Euro zur Verfügung, um Bauteile zu kaufen. Bis zu 250 Euro durften von Sponsoren angenommen werden.

Ein Kettcar für junge Erwachsene sollte es werden. Bis zu 25 Kilometer pro Stunde (km/h) durfte der Flitzer erreichen und sollte mit nur einer Batterieladung den Brombachsee umrunden können. Viele weitere Vorgaben wie etwa zur Verkehrssicherheit bestimmten die Arbeit der Konstrukteure, die zunächst eine Prinzipskizze vorlegen mussten. Dann folgten Arbeits- und Zeitplanung sowie die nötigen Berechnungen. Fachbereichsleiter Andreas Deinhard zeigte bei der Präsentation die gefüllten Ordner mit den einzelnen Arbeitsschritten und Bauteilen.

Schulleiter Michael Greiner, Karl Scheuerlein von der Unternehmerfabrik sowie Vertreter von Industrie und Handwerk konnten sich dann mit zahlreichen Gästen auf die Präsentation freuen.

Zuerst stellten dabei die einzelnen Projektleiter ihre Fahrzeuge vor. Sie trugen Namen wie Green Lightning Wolf, Efficiency One, E-Car Pro und Buggy e-p 800. Als Grundlage dienten unter anderem umgebaute Rasenmähertraktoren oder Gokarts. Einige hatten Gas- und Bremspedale wie ein Auto, andere Drehgriffe wie ein Motorrad. Ein, manchmal auch zwei Motoren sorgten für den Antrieb, die Bremsen saßen wahlweise vorne oder hinten.

Am Anfang stand der Geschwindigkeitstest. Armin Harrer von der Polizeiinspektion Roth hatte die Laserpistole in im Anschlag und laute Piepstöne zeigten ihm die erfolgreiche Messung. 22, 23 und schließlich 24 km/h las er auf dem Display ab. Fachbereichsleiter Deinhard dokumentierte die Ergebnisse.

Lehrer Andreas Betz startete anschließend die Slalomstrecke, die dreimal durchfahren werden musste. Bremsproben bewiesen, dass die Vorgaben eingehalten worden waren, denn nach spätestens vier Metern standen die Fahrzeuge.

Als letzte Prüfung folgte der Beschleunigungstest, bei dem die Strecke sowohl vorwärts als auch rückwärts bewältigt werden musste - und zwar ohne Rückspiegel, was für einige Zusatzkurven sorgte. Am Ende stand fest, dass die Absolventen ganze Arbeit geleistet hatten. Und die Fahrzeuge waren so überzeugend, dass es die selbst gedrehten Werbefilme gar nicht gebraucht hätte.