Roth
"Bunter Sport" hilft Brücken bauen

Koordinierungsstelle Asylsport in Roth eingeweiht Trainerlehrgang als Geschenk

20.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Als Geschenk zur Einweihung der Rother Koordinierungsstelle Asylsport überreicht Karl-Heinz Busch vom Bayerischen Basketballverband zwei freudestrahlenden Flüchtlingen Gutscheine für eine kostenlose Trainerausbildung. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Der "Bunte Sport" hat ein Zuhause, und das nicht nur auf dem Sportplatz der Spielvereinigung Roth, die mit Basketball ihren Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leistet, sondern auch in der Hilpoltsteiner Straße 1. Dort wurde am Dienstag die "Koordinierungsstelle Asylsport" eingeweiht.

Bei der kleinen Feier wurde es ganz schön eng in den Räumen, in denen auch die "Für-Einander"-Nachbarschaftshilfe des Rother Landratsamts untergebracht ist. Deren Ansprechpartnerin Anne Thümmler freut sich über ihre neuen Nachbarn: "Das Netzwerk funktioniert und wird immer enger", sagte sie.

Andreas Dobler, der Basketball-Abteilungsleiter der SpVgg Roth, bedankte sich bei allen Beteiligten, die bei der Einrichtung dieser Koordinierungsstelle geholfen haben, beim Landratsamt, der Stadt Roth, und besonders auch bei den Vertretern der "Familie Runau-Stiftung", mit deren Mitteln der Sportmanagement-Student Julian Kaltenegger als dauerhafter Ansprechpartner eingestellt werden konnte. Lob für diese sportlichen Integrationsbemühungen gab es auch vom Rother Bürgermeister Ralph Edelhäuer.

Karl-Heinz Busch, der Referent für Breiten- und Freizeitsport des "Bayerischen Basketballverbandes" (BBV), hatte zu den Glückwünschen auch noch ein Geschenk dabei. Er überreichte zwei Asylbewerbern, die eine aktive Rolle im Projekt "Bunter Sport" spielen, jeweils einen Gutschein für die kostenlose Teilnahme an einer C-Trainer-Breitensportausbildung des BBV.

Alle Redner waren sich einig, dass Sport ein hervorragendes Mittel der Integration sei. Die Geflüchteten, in deren Herkunftsländern Vereinssport nahezu unbekannt ist, würden so Regeln des Miteinanders wie zum Beispiel Pünktlichkeit lernen, was in der Tat nicht gerade zu deren Stärken gehört, wie neben Dobler auch Edgar Griese, einer der Sprecher des Rother Helferkreises Asyl, bestätigte. Probleme gebe es auch bei der dürftigen Resonanz auf das Sportangebot für weibliche Flüchtlinge, ebenso wie bei der Einbindung der Eltern von Flüchtlingskindern in die ehrenamtliche Arbeit, die sich laut Griese "nicht gerne in die Pflicht nehmen lassen". Trotz mancher Probleme sei man jedoch auf dem richtigen Weg. "Der Sport hilft dabei, Brücken zu bauen und Ängste zu überwinden", sagte Andreas Dobler.