Polsdorf
Polizistin gibt schwere Fehler zu

03.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:45 Uhr

Polsdorf (jom) Die Polizistin, deren Schäferhund vor einer Woche sechs Kinder in Polsdorf verletzte, hat jetzt ihr eigenes Fehlverhalten zugegeben. In einem Brief ihres Anwaltes bedauert die 41-jährige Frau „außerordentlich und zutiefst“, dass ihr Hund Cabil die Kinder angegriffen habe.

Die Verletzungen der Kinder „tun ihr von Herzen Leid“, heißt es in der öffentlichen Entschuldigung. Dass sie sich nach der Attacke nicht sofort als Hundehalterin erkennen gegeben zu haben, räumte sie ebenfalls als großen Fehler ein.

In dem Schreiben des Rother Rechtsanwalts Kai Koerner heißt es weiter, dass es für die Hundeführerin noch heute unvorstellbar sei, „wie es zu diesem Unglück hat kommen können“. Nach Angaben des Anwalts übte die 41-Jährige auf einsamer Flur mit dem Belgischen Schäferhund für eine anstehende Prüfung zum Schutzhund. Seine Mandantin habe dabei in keiner Hinsicht irgendeine gefährliche Situation für Kinder oder andere Menschen erkannt. Nach ihrer Auffassung sei das Gelände, das sie gut kannte, gut für Übungen geeignet gewesen. Mit dabei war ihr zweiter Hund Vince, ein bereits pensionierter Polizeihund. Als die Frau sich umdrehte, um ihr Auto zu öffnen, sei Cabil unvermittelt weggelaufen.

Vor allem für ihr Verhalten am Tatort entschuldigt sich die Polizistin bei den Kindern und deren Eltern. Dass sie sich zuerst nicht zu erkennen gegeben habe, sei „wohl nur aufgrund der unfassbaren Attacke ihres Hundes und der sichtbaren Folgen zu verstehen“, so heißt es in dem Anwaltsschreiben. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass inzwischen alle betroffenen Kinder aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Der Hund wurde inzwischen von einem unabhängigen und vom Gericht bestellten Sachverständigen untersucht. Nach Polizeiangaben dauert es drei bis vier Wochen, bis das Gutachten erstellt ist und damit die Frage beantwortet wird, ob Cabil eingeschläfert wird oder nicht.