Mauk
Einblicke hinter die Gartentüren

Aktionstag in Mauk zeigt Bandbreite der Gartengestaltung Markt regionaler Künstlerinnen

27.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

Die neu gespendete Vogelnest-Schaukel probieren die Kinder der Familie Koch gleich mal aus. Das Arrangement "Kunst und Schönes" finden die Besucher im Garten von Ilse Hoffinger. - Fotos: Schrenk

Mauk (HK) Nach monatelangen Vorbereitungen haben die Mauker ihr Dorf herausgeputzt. Ffünf Anwesen öffneten zum Tag der offenen Gartentür bereitwillig die Pforten für das interessierte Publikum.

Pünktlich zum Beginn um 10 Uhr spielte das Blasorchester Georgensgmünd auf. Gleich gegenüber war vor einer Scheunenwand das liebevoll arrangierte Ensemble "Großmutters Waschtag", wo neben dem Waschbrett und der Kernseife die strahlend weißen Bettlaken im lauen Sommerwind umherflatterten, aufgebaut. Nur unweit davon entfernt diente eine Scheunenfront als Plakatwand. In seinen "Reflexionen zum Tag der offenen Gartentür" ließ sich der Bewohner des Hofes über die "neie Seich" aus, wie er die "offene Gartentür" nennt, und stellte fest: "So manche will da woas bewegn, doch jeder Mo gibt net sein Segen, doa bleibt die Gartentür fest zu, der Mo der glaubt, er hat sei Ruh." Auch mit den Wetterkapriolen rund um das Fest setzte sich der Verseschmied auseinander: "Weil sonst der Rasen wird kaum nass, wird Wasser g'fahrn ohn Unterlass. Der Himmel gibt ka Wasser her, drum pump'ns fast den Maukbach leer."

Hilde Fuchs, die den Besuchern ihres neu angelegten Hausgartens die "pfiffige Geländemodellierung" der Terrasse mit Natursteinen und Kies vorführte, kam auch auf das Thema Wasserknappheit zu sprechen. Es wäre angesichts der Trockenheit in den Monaten Mai und Juni nicht möglich gewesen, ihr Anwesen als Schaugarten zu öffnen, wenn nicht der im Ort so oft beschwörte Gemeinschaftsgeist ihr unter die Arme gegriffen hätte. Zweimal täglich lieferten ihr die Nachbarn ein Fass voll mit 300 Liter Maukbachwasser, um damit das unterirdische Bewässerungssystem für ihren Natursteingarten zu versorgen.

Neueste Errungenschaft der Dorfgemeinschaft ist eine "Vogelnestschaukel", für deren Bau die Sparkasse Mittelfranken Süd eine 2000 Euro Spende aus dem "PS-Sparen"-Topf bereitstellte.

Im Garten von Ilse und Willi Hoffinger beeindruckte die Vielfalt auf den Gemüsebeeten ebenso wie das breite Spektrum an Blumen und Staudengewächsen rings um das Haus. Im Gewächshaus überraschte ein inmitten von Gurken- und Tomatenpflanzen zur Schau gestelltes Gemälde der Weißenburger Künstlerin Marion Stiebitz, die hier bei den Hoffingers das erste Mal ihre Bilder präsentierte.

Auf dem weitläufigen Gelände von Klaus Schweiger konnten sich die Besucher nicht nur über eine intakte Hochbeetkultur informieren. Sie bekamen auch ein festlich gestaltetes Tischlein-deck-dich-Arrangement zu sehen, bei dem für ein Sonntagsmahl das feinste Geschirr und Besteck aufgelegt wurde. In der großen Scheune Schweigers präsentierten die vier Künstlerinnen Christine Pfahler, Gerda Meyer, Lisbeth Datzmann und Lydia Biringer ihre Bilder mit Blumenmotiven und Stillleben.

Durch seine Natürlichkeit überzeugte der Garten rund um das Anwesen der Familie Mederer. Hier beeindruckte nicht nur die natürlich gewachsene Wiese mit ihren blauen Kornblumen vor dem Haus. Hier stießen die Besucher auf feinsäuberlich aufgestapeltes Holz, erfuhren Wissenswertes über die vom Hausherrn betriebene Bienenzucht und über die 20 Hühner. Das Gras wird noch mit der Sense gemäht, im Garten stehen alte Bäume und den Kletterpflanzen wird Raum zur freien Entfaltung geboten.

Parallel dazu waren Ausstellungs- und Verkaufsstände mit Handwerkskunst und regionalen Spezialitäten aufgebaut. Margit Albrecht aus Georgensgmünd, die mit einem breiten Sortiment aus ihrer Manufaktur "Kräuter-Grün" aufwartete, Stefanie Böhm, ebenfalls aus Georgensgmünd, die Taschen und Schmuck aus Alu-Draht fertigt oder Helga Etzel aus Rittersbach, die sich als Patchworkkünstlerin in ausgefallenen Kissen und Taschen verwirklicht, waren vertreten. Die Kinder der Familie Koch verkauften Lesezeichen aus Holz und bunt bemalte Kapuzinerkressetöpfchen vor dem Haus. Den Erlös wollen sie für die Kinder und Jugendarbeit des Vereins Blockhütte spenden.