Hilpoltstein
Kuschelweicher Tröster

Teddybären sollen Angst vor Klinik nehmen – Spendenaktion des DONAUKURIER

19.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:17 Uhr

Knuddel-Ralphi tröstet kleine Patienten über ihre Wehwehchen im Krankenhaus hinweg. - Foto: privat

Hilpoltstein/Roth (HK) Angst vor dem Krankenhaus? Nicht mit dem Trösterteddy. 4600 Exemplare des Kuscheltiers hat die Kinderhilfe Eckental in den vergangenen acht Jahren bereits an das Kreiskrankenhaus Roth geliefert – und tröstete damit kleine Krankenhausbesucher über ihre Schmerzen hinweg.

Knuddel-Ralphi hat ein kuschlig weiches Fell, eine dicke braune Nase, seine Augen schauen ganz treu und auf seinem roten Pullover steht: Tröster-Teddy. Mit seiner Hilfe soll es gelingen, dass Kinder keine Angst mehr haben, wenn sie ins Krankenhaus müssen.

„Wenn Kinder in die Notaufnahme kommen, drücken wir ihnen gleich einen Tröster-Teddy in die Hand“, sagt Pflegedienstleiter Dieter Debus vom Rother Kreiskrankenhaus. Unzählige Kuscheltiere hat das Krankenhaus in den vergangenen Jahren erhalten. Debus zieht eine positive Bilanz der Trösterteddy-Aktion: „Die Teddys kommen bei den Kindern wunderbar an.“

Für einen kurzen Moment könnten die Kinder so die Schmerzen ihres gebrochenen Arms oder Beins vergessen. „Das ist manchmal besser als eine Beruhigungsspritze“, sagt Debus. Am Ende sei der Besuch im Krankenhaus gar nicht so negativ in Erinnerung, denn „der Teddy ist etwas Positives“. Und natürlich dürfen die Kinder den Teddybären auch mit nach Hause nehmen.

Verantwortlich für die Teddybären ist Gertraud Beißer. Sie sammelt seit 2005 mit der Kinderhilfe Eckental Geld, um weitere Tröster verteilen zu können. Im Landkreis kommen neben dem Krankenhaus auch die Rettungswagen des BRK und der Johanniter in den Genuss der Bären. Sobald die verletzten oder kranken Kinder in den Rettungswagen gebracht werden, bekommen auch sie einen kleinen flauschigen Tröster. „Die Kinder bauen eine richtige Beziehung zu dem Teddybären auf“, sagt Beißer.

Die Trösterteddys hat Gertraud Beißer in den USA und in Norddeutschland kennengelernt. „Eine schöne Idee dachte ich mir damals. So etwas gibt es in Bayern noch nicht.“ Beißer machte sich vor acht Jahren dann sofort an die Umsetzung ihrer Idee. Sie besuchte die Spielwarenmesse und entschied sich für ein Teddybärenmodell. „Das Modell ist seither geblieben“, sagt sie. Da Beißer vor ihrer „Teddybären-Zeit“ beruflich damit zu tun hatte, Spenden einzusammeln, war für sie klar, dass sie die Bären auch durch Spenden finanzieren würde.

Rund zehn Euro kostet ein Teddy, 40 000 Stück liefert die Kinderhilfe bayernweit pro Jahr aus. „Zum Glück haben wir feste Spender, die jedes Jahr dabei sind“, sagt Beißer. Sie decken rund 80 Prozent der Kosten für die Trösterbären, der Rest stammt von gelegentlichen Spendern. Die Spenden, so verspricht Beißer, kommen auch in dem Landkreis an, aus dem der jeweilige Spender ist. „Außer jemand entscheidet sich bewusst für ein anderes Projekt, das wir betreuen.“ Denn neben den Trösterteddys organisiert die Kinderhilfe Eckental etwa auch Clownbesuche im Südklinikum und kümmert sich um Auftritte von Puppenspielern in der Cnopf’schen Kinderklinik in Nürnberg.