Hilpoltstein
Wissen, wo in den Ortsteilen der Schuh drückt

Dorfwerkstatt in Meckenhausen sammelt Ideen Teil der Integrierten Ländlichen Entwicklung

13.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr

Das Sammeln von Ideen und Vorschlägen steht bei der aktuellen Runde der Dorfwerkstatt im Vordergrund. - Foto: Heinloth

Hilpoltstein (mes) Eine gut besuchte "Dorfwerkstatt" hat es am Mittwoch in Meckenhausen gegeben. Diese Werkstätten sind Teil der Integrierten Ländlichen Entwicklung und finden derzeit in vielen Gemeinden statt.

In der aktuellen Phase geht es um eine Ideensammlung, wie man den ländlichen Raum und speziell Dörfer unter 2000 Einwohnern weiterentwickeln kann und welche Probleme es gibt.

Ziel der Integrierten Ländlichen Entwicklung ist ein gemeinsames Wirken von Akteuren der jeweiligen Region. Darunter wird die interkommunale Zusammenarbeit unter Mitwirkung von Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie sonstiger Bürger verstanden.

In Meckenhausen gab es insgesamt fünf Themenfelder, zu denen Material gesammelt wurde: Orts- und Innenentwicklung, Demografie und Daseinsvorsorge, Landwirtschaft und Landschaft, Kultur und Tourismus sowie Wirtschaft und Infrastruktur. Viele Beiträge gab es zum ersten Punkt, vor allem unter dem Gesichtspunkt Wohnraum. Gefordert wurden beispielsweise flexiblere Baupläne mit relativ wenigen Festsetzungen. Auch sollte das Bauen für Einheimische erleichtert werden, ebenso müsste es Anreize für Eigentümer von leeren Grundstücken geben, diese zu verkaufen. Ein Punkt den Bürgermeister Markus Mahl begrüßte, habe es doch wenig Sinn leere Grundstücke zu haben und trotzdem neue Baugebiete ausweisen zu müssen.

Im zweiten Punkt ging es um die im Zuge demografischen Wandels zu erwartenden Leerstände, auf die es zu reagieren gilt. Weitere Themen waren ärztliche Versorgung, Arztbesuche, die Wichtigkeit der Nachbarschaftshilfe und Treffpunkte. Flurwege standen im Mittelpunkt des dritten Komplexes. Diese bereiteten den Jagdgenossen vor allem dann Probleme, wenn sie betoniert und asphaltiert sind, eine Sanierung übersteigt dann schlicht deren Möglichkeiten. Beim Punkt Tourismus standen die Radwege und das Radwegnetz ganz oben und bei Wirtschaft und Infrastruktur der ÖPNV und das Internet. Wobei bei der Versorgung mit schnellem Internet die kleinen Ortsteile laut Mahl "die Gewinner" sind, da dort - sofern gewünscht - das Glasfaserkabel bis ins Haus gelegt wird. Angesprochen wurde auch das Problem, das Meckenhausen die gleiche Vorwahl wie Freystadt hat, mit der Folge, dass Notrufe nicht in Schwabach, sondern in Regensburg landen.

"Das waren jetzt nicht die ganz großen Themen, die da gekommen sind, das hätte uns auch überrascht", sagte Mahl. "Es ist uns aber wichtig zu wissen, wo der Schuh drückt." Bei den Projekten dürfe man nicht erwarten, dass alles umgesetzt werde. "Trotzdem werden wir darüber informieren, was mit den Vorschlägen passiert."