Hilpoltstein (HK) Hilpoltstein macht Programm. 76 Seiten umfasst der neue Veranstaltungskalender, gefüllt mit Regelmäßigem, Bewährtem, Neuem und Außergewöhnlichem. Ab sofort ist das kleine Büchlein im Kulturamt und vielen anderen Stellen erhältlich.
Der Veranstaltungskalender wachse von Mal zu Mal, sagt Hilpoltsteins Kulturamtschefin Kathrin Blomeier, auch weil Bürger, Vereine und Betriebe, Kirchengemeinden und Institutionen in der Stadt sehr aktiv seien und das gesellschaftliche Leben stark mitgestalteten. Die Stadt setze im Jahresprogramm zwar eigene Akzente, wolle es aber nicht überfrachten. Eigene Veranstaltungen sollten daher bedürfnisorientiert sein, so Blomeier, weniger sei da manchmal mehr, auch weil die Bürger so aktiv seien. "Dem muss man Raum lassen."
Es sei ja nach wie vor unheimlich viel, was stattfinde, sagte Bürgermeister Markus Mahl. Und Kathrin Blomeier habe diese Vielfalt der Veranstaltungen, die von außen kommt, herausgearbeitet. Zudem gilt für Blomeier, die seit Herbst das Amt für Kultur und Tourismus leitet, dass man Veranstaltungen zunächst für die eigenen Bürger und die Region mache. Aber man freue sich natürlich auch über Auswärtige. Auch habe die Stadt nichts dagegen, wenn Hilpoltsteiner Veranstaltungen in Nachbargemeinden besuchten, im Gegenzug kämen diese ja auch nach Hilpoltstein, so Markus Mahl.
Der thematische Schwerpunkt liegt im kommenden Halbjahr beim zurzeit angesagten und zum Teil sehr frisch besetzten Begriff "Heimat". Dabei reicht das Spektrum von Mathias Kellner, der mit seinem Programm "Kettenkarussell" kommt, über die gebürtige Hilpoltsteinerin Carola S. Colani, die im November Werke des "brasilianischen Chopin" Ernesto Nazareth spielt, bis hin zum großen Jubiläum des Hilpoltsteiner Rathauses.
Der markante Bau im Herzen der Stadt feiert heuer seinen 600. Geburtstag. Nicht zufällig fällt das Jubiläum in das Hohenzollernjahr. Der damalige bayerische Landesherr Ludwig der Bärtige gab den Baustart 1417 frei. Er wollte damit die Wittelsbacher Macht und Stärke in seiner Grenzstadt Hilpoltstein gegenüber den Hohenzollern demonstrieren. In den ersten Jahren seines Bestehens war das Fachwerkhaus der Kornspeicher der Stadt und damit Ausdruck des Wohlstands und der militärischen Unanfechtbarkeit. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Rathaus für vielerlei Zwecke genutzt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts befanden sich kleine Läden darin, Bäcker, Metzger und verschiedene Kramer. Außerdem wurde dort viel getanzt. Unter einem Dach vereinigte es Markthalle, Gericht und Verwaltung und war beizeiten Feuerwehrhaus, Turnhalle und Schulhaus zugleich.
Gefeiert wird am 22. Juli ab 19 Uhr mit einem Vortrag von Stadtarchivarin und Kreisheimatpflegerin Annett Haberlah-Pohl mit dem Titel "Von Bauern, Bäckern, Bürgern und Bürgermeistern". Um 19.30 Uhr folgen die Theaterstücke "Das Kälberbrüten" von Hans Sachs sowie "Fürstenglanz" von Manfred Seitz. Um 20.30 Uhr wird die Ausstellung "600 Jahre Rathaus - Das Haus der Bürger erzählt Stadtgeschichte" im Museum im Schwarzen Roß eröffnet, ehe es ab 21 Uhr Musik mit der Stadtkapelle Hilpoltstein im Biergarten des Museumshofes gibt.
Los geht es im Programm aber bereits am kommenden Donnerstag mit den Hilpoltsteiner Open-Air-Filmtagen im Hof der Residenz. Und natürlich steht der Juli ganz im Zeichen des Challenge Roth mit dem Solarer Berg und den vielen anderen Hot Spots entlang der Strecke in Hilpoltstein. Das erste Augustwochenende gehört dann dem Burgfest, dass heuer 90 wird. Seit über 70 Jahren geht mit dem Burgfest das Burgspiel einher. Dieses Jahr wird das Theaterstück "Die Heldenreise" von Manfred Eichhorn auf der Burg Hilpoltstein aufgeführt. Für Kinder gibt es im Sommer natürlich auch wieder ein großes Ferienprogramm, das im Veranstaltungskalender bereits enthalten ist.
In den Herbst hinein ist Hilpoltstein ab dem letzten Augustwochenende in musikalischer Feierlaune mit Rock hinter der Burg, dem Hip-LiveMusikfestival, der Sommerendparty und der Oldieparty sowie einem Benefizkonzert mit dem Duo Barbara Ammon und Günther Harms und dem Drachenfest. Auch sind vier Kunstausstellungen im zweiten Halbjahr in der Residenz Hilpoltstein zu sehen, im Museum wird außerdem eine Ausstellung zur Reformation im aktuellen Jubiläumsjahr gezeigt.
Meldungen von öffentlichen Veranstaltungen nimmt das Amt für Kultur und Tourismus entgegen und bündelt sie halbjährlich im Veranstaltungskalender. "Jeder kann da Veranstaltungen melden", sagt Blomeier. Wer im nächsten Kalender, der vor Weihnachten erscheint, dabei sein will, sollte sich allerdings bis Anfang November melden. Nachträgliche Veranstaltungen und kurzfristige Änderungen werden allerdings auch berücksichtigt und sind dann im Internet unter www.hilpoltstein.de" class="more"%> nachzuschauen.
