Hilpoltstein
Musikfest belebt Hilpoltsteiner Kulturleben

Konzept im Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Tourismus vorgestellt – Dreidimensionales fürs Smartphone

07.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:27 Uhr

Stimmungsvoller Residenzhof: Auch beim geplanten Hilpoltsteiner Musikfest spielt die wunderbare Kulisse eine Rolle. - Foto: J. Münch

Hilpoltstein (HK) Hilpoltstein bekommt ein neues Musikfest, die Stadt-der-Sterne-Aktion wird erweitert, ein Tourismuskonzept gesucht und eine Hilpoltstein-App wahrscheinlich entwickelt.

An Themen reich ist der Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Tourismus am Mittwoch in Hilpoltstein gewesen. Untätigkeit kann man den rund zehn Mitgliedern des Hilpoltsteiner Arbeitsausschusses für Kultur und Tourismus sicher nicht vorwerfen. Einmal im Monat treffe man sich und überlege, was man Neues machen und verbessern könne, sagte Sprecherin Monika Stanzel. Initiiert hat die Gruppe beispielsweise die Stadt der Sterne, bei der heuer noch mehr Bäume geschmückt werden sollen und es erstmals eine Verlosung von Kunstwerken geben wird. Auch die Verschönerung des Bauzauns geht auf den Ausschuss zurück. Betreut wird zudem der Hilpoltsteiner Fotowettbewerb.

Premiere feiert laut Stanzel 2014 ein Hilpoltsteiner Musikfest. Auf fünf Bühnen wird gleichzeitig vier Stunden Musik gemacht. Mit von der Partie sind unter anderem Elena Jank, Volt Evolution und Süssstoff. Gespielt wird am Marktplatz, auf der Försterwiese, am Burganger, am Döderleinsplatz und im Residenzhof. Als Finale ist eine Feuershow geplant.

Außerdem arbeiten zwei Arbeitsgruppen sowohl an einem Radwege- als auch an einem Tourismuskonzept. Bei den Radwegen will man, so Christoph Raithel, den Makel beseitigen, dass Radwege meist an der Hilpoltsteiner Altstadt vorbei führen. „Die Touristen sollen aber in der Stadt essen, einkaufen und auch übernachten.“ Es würde nun eine Beschilderung ausgearbeitet, die Radler in die Stadt und speziell zur Touristinformation führt.

Den Besucher in die Stadt lotsen ist auch das Ziel eines Tourismuskonzeptes. Dafür betreibt die Arbeitsgruppe gerade Grundlagenforschung, sucht Zielgruppen, ermittel Potenziale und Profile. Klar ist für Monika Stanzel bereits, dass der Slogan „Die Burgstadt am Rothsee“ auch das Leitmotiv sein wird. „Wir suchen Punkte, mit denen wir werben können“, sagte Raithel, sogenannte Markenkennwerte. Solche sind für ihn Geschichte mit Mittelalterfest, Burg und den Führungen, Kultur mit der Residenz und dem Kreuzwirtskeller, aber auch den Kirchweihen oder Natur mit Kulturlandschaften und Genuss der Produkte. „Ein Technofestival würde sicher nicht nach Hilpoltstein passen.“

Ein Baustein dieses Konzepts könnte auch die App sein, die der Hilpoltsteiner Bernhard Krach entwickelt. Im Prinzip ist dies nichts anderes als ein Stadtführer in digitaler Form. Den besonderen Kick könnte die Applikation aber durch die Nutzung von „Augmented Reality“ bekommen. Dabei wird das, was das Auge sieht, durch 3-D-Darstellung am Smartphone ergänzt. Beispielsweise wenn man das Gerät auf die Burgruine richtet und dann auf dem Bildschirm die Rekonstruktion des Gebäudes erscheint. Die Ausschussmitglieder zeigten sich durchaus interessiert. Wobei die Realisierung sicher eine Frage der Kosten ist. Und diese hingen vor allem von der Gestaltung ab, sagte Krach. Je mehr Grafiken und 3-D-Darstellungen desto teurer würde es. Zumal er empfiehlt, die Gestaltung von Profis machen zu lassen. Eine mögliche Finanzierungsquelle könnte das Leader-Plus-Programm sein.

Nichts kostet dagegen die Nutzung der Open Street Maps (OSM). Eine Alternative zu Google Map, die im Gegensatz zu dieser mit einer Vielzahl von Informationen aufwartet. Möglich machten diese 1,4 Millionen Menschen, die ähnlich Wikipedia weltweit Informationen hochladen, erklärte Peter Reinhart, der OSM am Mittwochabend vorstellte. Alleine die Hilpoltsteiner Karte bearbeiteten 134 Menschen. Was zur Folge hat, dass beispielsweise alle Radwege markiert und Häuser mit Grundriss und Nummer eingezeichnet sind. Um die Informationen zu vervollständigen, würde Reinhart gerne auf die Daten der Stadt zugreifen. Ein Ansinnen, das man seitens der Stadt weit weniger kritisch sieht, als noch vor ein paar Monaten, als eine erste Anfrage abgelehnt wurde.