Hilpoltstein (HK) Mit solch einem riesigen Andrang hatten die Organisatorinnen nicht gerechnet. Beim ersten Babyaktionstag des Rother Landratsamtes platzte das Hilpoltsteiner Haus des Gastes aus allen Nähten, so groß war das Interesse seitens der Eltern und denen, die es noch werden wollen.
Und so schoben sich schwangere Frauen, Väter, die sich ihren Nachwuchs mit Tragetuch auf die Brust geschnallt hatten, und Pärchen mit Kinderwagen durch die Gänge des Gebäudes. Eng ging es zwar schon zu, aber dennoch war das Haus des Gastes gut geeignet für den Aktionstag, alleine durch den geräumigen Lift, der die Besucher bequem in die oberen Stockwerke transportierte.
Das fand auch Claudia Gäbelein-Stadler von der Gleichstellungsstelle des Rother Landratsamtes, die mit Nina Schöppner von der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) und Sandra Dillmann vom Gesundheitsamt den ersten Aktionstag "Rund um das Baby" organisiert hatte. Besonders erfreulich fand sie es, dass auch viele Männer den Weg zum Babyaktionstag gefunden hatten.
Als ein "Zeichen des Wandels" der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau empfand dies Gäbelein-Stadler, denn längst seien Männer inzwischen bereit, sich im Vergleich zu früheren Generationen viel mehr Zeit für ihren Nachwuchs zu nehmen - inklusive Elternzeit.
Dementsprechend gab es auch ein großes Angebot speziell für Männer. "Vater sein! - Wie kann ich meine Kinder auf ihrer Entwicklung fördern und als Papa begleiten", hieß einer der zahlreichen Workshops, angeboten von dem Kindheitspädagogen und Familientherapeuten Sebastian Pabst, der auch den Vortrag "Papa sein - die Rolle meines Lebens" hielt. Speziell für Frauen und ihre Babys war der Kanga-Tanz mit der Trainerin Julia Melerski, eine Art fitnessorientierter Mutter-Kind-Tanz, der auch Aspekte aus Yoga, Pilates und vielem mehr beinhaltete.
Von beiden Geschlechtern extrem gut frequentiert war der Vortrag "Erste Hilfe am Kind" der Kinderkrankenschwester Elke Spruck, die speziell die richtigen Schritte bei Kopfverletzungen thematisierte. Regel Nummer eins: Ruhe bewahren und erst mal tief durchatmen. Zudem schaue eine Verletzung oft schlimmer aus, als sie sich hinterher herausstelle.
Beim Vortrag "Rund um die Geburt" stellte die Hebamme Christine Metzger das vielfältige Angebot der Rother Kreisklinik für werdende Eltern vor, das auch die Möglichkeit zur Wassergeburt und Übernachtungsmöglichkeiten für die Väter bereithält.
Wie man Kinder, Haushalt und den Job unter einen Hut bringt, erklärte Fachoberlehrerin Ute Mahl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in ihrem gleichnamigen Vortrag. Speziell ums Essen ging es im Workshop "Babybrei selbst gemacht" der Diplomoecotrophologin Sonja Osiander, einer Spezialistin für Haushalts- und Ernährungswissenschaften.
Ein Dauerbrenner bei jungen Eltern sind natürlich auch Probleme beim Ein- und Durchschlafen ihrer Säuglinge. Wie man sich hier am besten behilft, erläuterte Corinna Lippert von der Rother Erziehungsberatungsstelle in ihrem Vortrag "Wenn die Nacht zum Tage wird". Außerdem informierten jede Menge Vertreterinnen von Organisationen und Verbänden über ihre Dienstleistungen "Rund ums Baby" - vom Jugendamt bis zur Kinderkrippe.
Alle Mamas und Papas, egal ob zukünftig oder nicht, waren aufgefordert, am Ende des Besuchs ihre Eindrücke und Meinungen zum ersten Babyaktionstag auf einem Feedbackbogen zu hinterlassen. Von diesen Reaktionen wird auch abhängig gemacht, ob und in welcher Form es eine Neuauflage des Aktionstags "Rund um das Baby" geben wird. "Aber angesichts des großen Andrangs sind wir eigentlich jetzt schon sicher, dass es nicht der letzte gewesen sein wird", meinte eine überaus zufriedene Organisatorin Claudia Gäbelein-Stadler.
