Hilpoltstein
"Mit Gottvertrauen Welt gestalten"

Kolpingfamilien aus der Region machen sich auf den Weg nach Altötting – Phänomenaler Einzug in die Basilika St. Anna

06.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:09 Uhr

Die Basilika St. Anna in Altötting konnte die Teilnehmer der Kolping-Landeswallfahrt und die rund 300 Banner der bayerischen Kolpingfamilien kaum fassen - Foto: Mücke

Hilpoltstein (HK) Kolpingfamilien aus dem ganzen Bezirk Roth-Schwabach nahmen an der Kolpingwallfahrt am Freitag nach Altötting teil. „Mit Gottvertrauen Welt gestalten“ lautete das Motto der Kolping-Landeswallfahrt aller sieben bayerischen Diözesanverbände zur Schwarzen Madonna von Altötting.

Schon am frühen Morgen machten sich die Mitglieder der Kolpingfamilien aus Hilpoltstein, Greding, Allersberg, Spalt, Abenberg und Schwabach singend und betend auf den Weg nach Altötting. „Bewegend und ergreifend“, war es laut der Diözesanvorsitzenden Eva Ehard aus Spalt, mit so vielen Menschen im Glauben unterwegs zu sein.

Doch erst in Altötting wurde den Gläubigen bewusst, wie viele Menschen sich aus allen Richtungen auf den Weg gemacht haben. Es formierte sich schon eine kaum mehr übersehbare Menschenmenge vor dem Parkplatz des Freibades im Süden von Altötting. Von dort setzten sich die Mitglieder der Kolpingfamilien aus den Diözesen Regensburg und Eichstätt in Bewegung. Sternförmig ging es mit Gebeten und Liedern auf den Kapellplatz zu. Die übrigen fünf bayerischen Diözesen pilgerten aus anderen Richtungen ins Zentrum.

Dort wurden sie vor der Gnadenkapelle von Prälat Günther Mandl, dem Stiftprobst und Wallfahrtsrektor, willkommen geheißen. Und dort wurde auch die Votivtafel gesegnet, die zur Dankwallfahrt des Kolpingwerks Bayern der Künstler Hermann Stöhr aus Marktl am Inn gefertigt hatte und die künftig in der Gnadenkapelle einen Platz finden wird. Für Kolping sei es das Ideal der christlichen Familien gewesen, in dem er die Heilung der sozialen und moralischen Defizite seiner Zeit erkannt habe, sagte Mandl bei seiner Begrüßung.

Dann ging es in die Basilika St. Anna. Für die Wallfahrtsteilnehmer galt es schnell zu sein, denn die rund 6000 Personen bot nicht allen Platz. Mehr als 300 Kolping-Banner zogen voran, vom Kapellplatz zur Basilika. Der Einzug wollte fast nicht enden.

Das Motto der Landeswallfahrt machte der Landespräses des Kolpingwerks Bayern, Domvikar Monsignore Christoph Harrer, zum Inhalt seiner Predigt. „Geht der Welt die Luft aus“ fragte er und ließ sinnbildlich einem übergroßen Luftballon mit der Weltdarstellung die Luft entweichen. „Wir Christen haben die besseren Alternativen“ nahm er Bezug auf die friedliche Revolution in Deutschland, die schließlich zum Mauerfall vor 25 Jahren in Berlin geführt hatte, „ohne dass ein Schuss gefallen war“. Adolph Kolping habe in einer aussichtslosen Zeit auch angepackt, weil er auf Gott vertraute und die ihm von Gott zugedachte Mission erfüllte. Er habe auch Menschen zusammengeführt, durch Mut und mit Gottvertrauen und dabei seine Idee einer Verbesserung der Welt umgesetzt. Das Kolpingwerk und die örtlichen Kolpingfamilien helfen heute in vielen internationalen Verbindungen und sozialen Engagements, betreiben Stiftungen und Familien- und Kolping-Bildungswerke, die sich um Jugendliche kümmern, um ihnen Bildungs- und Weiterkommenschancen zu vermitteln, bringen sich in viele örtliche und überörtliche Gremien ein. So klebe Kolping und sein Werk Pflaster auf die Welt. „Bringe deine von Gott dir gegebene Fähigkeit ein“, rief der Landespräses die Kolpingmitglieder auf und ermunterte sie mit einem Wort Adolph Kolpings, wenn jeder seine Möglichkeiten einbringe und jeder sein Mögliches tue, dann könne man auch mithelfen, dass die Welt besser werde. Sinnbildlich blies er damit auch den zu Beginn der Predigt mit Luft dezimierten übergroßen Luftballon wieder mit Luft auf, „dann geht der Welt die Luft nicht aus!“