Hilpoltstein
"Mein Fahrrad ist mein Cabriolet"

Irene Stark aus Hilpoltstein lässt ihr Auto am liebsten stehen Landkreis wirbt für Umstieg

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Für Irene Stark ist das Fahrrad ihr liebstes Fortbewegungsmittel. Und das zu jeder Jahreszeit und auch bei Regen. - Foto: Landratsamt

Hilpoltstein (HK) In Hilpoltstein kommt man mit dem Fahrrad sehr gut voran und auch viele Ortsteile sind seit Jahren über Radwege mit dem Kernort verbunden. Zudem bieten sich die Radwege im Landkreis, für die es schon lange eine eigene Karte gibt, für Ausflüge geradezu an. Kein Wunder also, dass viele ihr Auto immer öfter stehenlassen.

Genutzt wird das Rad zwar meist nur in der Freizeit, dabei ist es im Nahverkehr eigentlich unschlagbar, sagt Barbara Dennerlein, die im Rother Landratsamt zwar nicht für die Radwege, aber für den Klimaschutz zuständig ist. "Bei einer Entfernung bis zu fünf Kilometern kommt man damit am schnellsten an und die Parkplatzsuche entfällt komplett." Stattdessen werde direkt vor der Tür "geparkt". Der wohl wichtigste Grund ist aber laut Dennerlein, dass außer der Anschaffung und Wartung keine weiteren Kosten anfallen.

Doch sie wollte es noch genauer wissen und hat Bürger gefragt, warum sie auf den Drahtesel steigen. So kam sie auch zu einer Radfahrerin aus Hilpoltstein, die bei Wind und Wetter das Fahrrad nutzt.

Irene Stark aus Hilpoltstein hat gleich zwei wichtige Gründe, mit dem Rad zu fahren: Sie möchte die Umwelt schonen und gleichzeitig fit bleiben. Ob Winter oder Sommer, ob Regen oder Sonnenschein, das Fahrrad wird bei ihr immer genutzt. Selbst im Schnee fährt sie damit. Einzige Ausnahme seien Starkregenfälle oder Glatteis.

Neben der täglichen Fahrt zur Arbeit wird das Rad auch für alltägliche Besorgungen und Termine gebraucht.

Da sie vornehmlich mit dem Rad fährt, achtet sie darauf, die Angebote vor Ort zu nutzen, um lange Wege zu vermeiden. Und dabei gehe es nicht nur um die Einkäufe, sondern zum Beispiel auch um den Zahnarzt. Auch in ihrer Freizeit fährt sie gerne ein paar Stunden. Da können es schon einmal bis zu 40 Kilometer werden.

Sie nutzt sowohl die Straße als auch die Radwege des Landkreises. Am liebsten fährt sie jedoch über die Flurbereinigungs- oder Feldwege. Genau da bekomme sie ausreichend frische Luft, die sie beim Fahrrad fahren so liebe und die fit und gesund halte.

Das Fahrrad zu nutzen, hat sich schon in ihrer Kindheit eingeprägt, denn auch die Eltern fuhren oft und gerne Fahrrad. Jetzt fährt sie schon so viel, dass das Zweitauto irgendwann nur noch herumstand und kurzerhand - auch aus Kostengründen - abgeschafft wurde. Die Strecken werden großteils mit dem Rad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt.

"Andere Menschen fahren ein Cabriolet - mein Fahrrad ist mein Cabriolet", sagt die Hilpoltsteinerin lachend. Ganz kann und mag sie trotzdem nicht ein Auto verzichten. Für größere Besorgungen oder um weiter entfernte Ziele zu erreichen, benutzt sie es.

Über ein Elektrofahrrad denkt sie derzeit noch nicht nach. Erst wenn das Fahren mit dem herkömmlichen Rad aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich sei, könne sie sich das vorstellen. Denn ein Elektrofahrrad zu fahren sei immer noch besser als das Auto - eben wegen der frischen Luft und der Vermeidung von Abgasen.

Das Rad ist für Irene Stark inzwischen ein Stück Lebensqualität, das sie nicht missen möchte. So war es für sie ein harter Schlag, als ihr Fahrrad vor ein paar Jahren gestohlen wurde. Glücklicherweise wurde es knapp ein Jahr später wieder gefunden. Jetzt sperrt sie ihr Rad immer konsequent ab, damit sie weiterhin Freude daran hat. Für sie ist nämlich "Fahrrad fahren einfach schön".

Dass jeder im Landkreis Roth auch mit dem Rad gut von A nach B kommen kann, um alltägliche Besorgungen zu machen, beweisen laut Dennerlein die mittlerweile rund 170 Kilometer Radwege im Landkreis. Diese verlaufen großteils entlang von Kreis-, Staats- und Bundesstraßen. Für Freizeitausflüge ist laut Dennerlein ebenfalls gesorgt. "Die zahlreichen Radwanderwege machen den Urlaub in der Region perfekt", sagt sie. So auch der Gredl- und der Bockl-Radweg mit insgesamt rund 25 Kilometern auf ehemaligen Bahntrassen.