Hilpoltstein
Kritisch, aber nicht dramatisch

Im Landkreis Roth treten Flüsse und Bäche über ihre Ufer – Hochwasserwarnung zurückgestuft

02.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:05 Uhr

 

Hilpoltstein (HK) Die anhaltend schweren Niederschläge sind auch am Landkreis Roth nicht spurlos vorübergegangen. Allerortens sind die Flüsse und Bäche über ihre Ufer getreten. Allerdings war die Situation vor allem im südlichen Landkreis zu keinem Zeitpunkt dramatisch.

Relativ ruhig stelle sich dort die Lage dar, sagte Alexander Heinold, beim Landratsamt Roth für Katastrophenschutz zuständig, gestern Nachmittag dem Hilpoltsteiner Kurier. Die schweren Niederschläge der letzten Tage hätten im Landkreis Roth generell zu keinen größeren Zwischenfällen geführt. Die Einsatzkräfte hätten die Lage im Griff. Im Blick habe man vor allem die Fränkische Rezat von Ansbach her kommend gehabt und die Schwarzach bei Wendelstein.

Während es an der Rezat unproblematisch blieb, galt bei Wendelstein zeitweise Meldestufe vier. Sprich, es wurde erwartet, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden und der Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich wird. Allerdings habe die Feuerwehr trotz prognostizierter Pegelstände von über fünf Metern die Situation als „händelbar“ eingestuft, erklärt Heinold. Vorsorglich wurden allerdings Sandsäcke befüllt.

Land unter hieß es zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz fast überall. Ob nun der Hilpoltsteiner Gänsbach, die Thalach bei Thalmässing oder die Schwarzach bei Greding, über die Ufer traten die Gewässer allerorts. Bei Obermässing musste beispielsweise die Straße nach Schmellnricht wegen Hochwassers gesperrt werden, ebenso die Straße von Rohr nach Ebenried. Auch der Sportplatz in Rohr war teilweise überflutet. Verantwortlich war in allen drei Fällen die Schwarzach. Seinen Höchststand hatte das Flüsschen laut Hochwassernachrichtendienst des Bayerisches Landesamtes für Umwelt mit einem Pegel von über 2,70 Meter gestern Mittag erreicht – ab 2,80 Meter gilt Meldestufe 3. Gegen 17 Uhr lag der Pegel bei 2,63 Meter.

Stark angestiegen sind Pegel vor allem in der Nacht zum Samstag. Dementsprechend habe es zwischen Freitag und Sonntagmittag auch zahlreiche Einsätze zum Auspumpen vollgelaufener Keller sowie wegen umgestürzter Bäume gegeben. Gelitten haben unter den Niederschlägen aber auch die zahlreichen Veranstaltungen an diesem Wochenende. So musste beispielsweise das Hilpoltsteiner Mittelalterfest komplett abgesagt werden. Gleiches Schicksal ereilte auch viele Fußballspiele.

Das Wasserwirtschaftsamt hat zwischenzeitlich die Hochwasserwarnung für die Stadt Schwabach und den Landkreis Roth zurückgestuft. Allerdings könne es je nach Niederschlagsintensität noch zu lokal ansteigenden Pegelständen kommen, so die Katastrophenschutzbehörde. Mit einer völligen Entspannung der Lage im Landkreis Roth könne in den Oberläufen ab dem heutigen Montagabend und in den Mittel- und Unterläufen ab Dienstag gerechnet werden. Der Dauerniederschlag sei nach Osten abgezogen. Eine Entwarnung der Hochwassersituation sei nach momentanem Stand erst Mitte der Woche zu erwarten.