Hilpoltstein
Klarer Auftrag für die Neuen im Aufsichtsrat

Fanclubkoordinator Dieter Altmann ist mit der Versammlung beim FCN weitgehend zufrieden

01.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Hilpoltstein (jom) Die Nacht war kurz für Dieter Altmann. Fast bis 3 Uhr nachts dauerte die Mitgliederversammlung des 1. FC Nürnberg am Dienstag in der Frankenhalle. „So eine lange Versammlung habe ich noch nie beim Club erlebt“, sagt der Vorsitzende des Hilpoltsteiner FCN-Fanclubs, der sich auch als Bezirkskoordinator beim Fanverband engagiert (siehe Kasten). Als sehr hektisch und mit langwierigen Diskussionen wird Dieter Altmann den Abend in Erinnerung behalten. Aber auch als einen Abend, der dem Club insgesamt mehr gebracht als geschadet hat, wie er findet.

Das wichtigste Ergebnis der Aufsichtsratswahlen war für ihn, „dass die Schamel-Gruppe keinen reingebracht hat“ in das neunköpfige Gremium. Mit dieser Gruppe meint Altmann die Oppositionsbewegung „Pro Club 2020“ um den Baiersdorfer Meerrettichunternehmer Hanns-Thomas Schamel. Weder er noch ein anderer Kandidat seines Teams bekam einen der fünf frei gewordenen Sitze im Aufsichtsrat. „Damit waren wir Fans schon einmal zufrieden bei der Versammlung“, so Altmann.

Was den Hilpoltsteiner Fanclubvorsitzenden ebenso freut, das ist der Verbleib von Sportdirektor Martin Bader und Finanzvorstand Ralf Woy. „Ich bin ein Bader-Fan“, sagt Altmann. „Weil er den Club aus den Schulden gebracht hat.“ In letzter Zeit habe Bader zwar einige Fehler gemacht. „Aber vielleicht hat er aus diesen Fehlern inzwischen gelernt.“

Was der Bezirkskoordinator des Fanverbandes dagegen bedauert, das ist der Verbleib des ehemaligen Radioreporters Günther Koch im Aufsichtsrat (Altmann: „Den hätten viele Fans gerne draußen gehabt“) und die Abwahl des langjährigen Aufsichtsratsmitglieds Siegfried Schneider („Der wäre mir lieber gewesen als der Koch“). Unter den Fans hatte sich Schneider in den vergangenen Jahren einen guten Namen gemacht, weil er sich laut Altmann auf vielen Veranstaltungen an der Basis blicken ließ. Von den neuen Aufsichtsräten – gewählt wurden Stefan Müller, Thomas Grethlein, Mathias Zeck – „kenne ich dagegen noch keinen einzigen.“

Doch das will der Fanclubkoordinator möglichst schnell ändern. „Wir werden die Neuen zu uns einladen und ihnen auch eine Chance geben, dass sie sich bei uns bekanntmachen“, sagt Altmann. Wie in der Politik will er den Neuen eine 100-Tage-Frist geben und sich erst dann ein Urteil bilden. Seine Erwartungshaltung ist allerdings schon jetzt klar: „Die neuen Aufsichtsräte müssen auf die Fans zugehen. Sonst ist da schnell der Ofen aus.“