Hilpoltstein
Hoch dekorierte Jungredakteure

Jugendkulturpreis des Landkreises geht an Schülerzeitung "Egon" und Röttenbacher Jugendkapelle

03.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:11 Uhr

Die Preisträger 2013: Die Leistungen der Jugendkapelle aus Röttenbach und die der Egonredakteure überzeugte die Jury. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (HK) Die Redaktion der Schülerzeitung „Egon“ der Hilpoltsteiner Realschule und die Jugendkapelle Röttenbach-Mühlstetten sind die diesjährigen Träger des Jugendkulturpreises des Landkreises Roth. Vergeben wurde der Preis am Donnerstag im Ausschuss für Jugend und Familie.

Nur vier Bewerber hat es dieses Mal gegeben. Die mussten trotzdem jede Menge Geduld aufbringen, bis sie mit ihrem Vortrag an der Reihe waren, standen doch vor der Preisvergabe zwei opulente Vorträge auf der Tagesordnung der Ausschusssitzung. So harrten die Kinder und Jugendlichen über 90 Minuten ungeduldig vor der Tür, bis diese geöffnet wurde.

Als Erstes war die 15-jährige Svenja Hahn an der Reihe. Die Schülerin des Hilpoltsteiner Gymnasiums wollte die Zeit der Jury nicht übermäßig beanspruchen und verzichtete daher darauf, im Kreistagssaal ein Keyboard aufzubauen. Stattdessen ließ sie die Pianobegleitung zu ihrem Gesang vom Smartphone einspielen. 14 und 15 Jahre alt sind Astrid und Caroline Kunze aus Wendelstein. Beide sangen, die Begleitmusik kam dazu von Astrids Gitarre. Der Mut der drei sehr jungen Mädchen, sich dem Wettbewerb zu stellen, nötigte der Jury allen Respekt ab. Allerdings will man ihre Entwicklung noch etwas abwarten. Landrat Herbert Eckstein versprach aber, den drei auch sozial sehr engagierten Mädchen die eine oder andere Auftrittsmöglichkeit zu verschaffen. „Wir versuchen, euch unterzubringen.“

Bereits jugendpreiserprobt ist die Jugendkapelle aus Röttenbach. 2012 hatte sich die fast 40 Mann starke Truppe um Dirigent Sven Weichhahn auch beworben und war knapp gescheitert. Mittlerweile wurde vor allem die Arbeit mit Grundschulkindern stark ausgebaut, ebenso wurde deutlich, dass das Orchester auch im Gesellschaftsleben des Ortes eine starke Rolle spielt. Beeindruckt hat die Jurymitglieder zudem der Zusammenhalt des Orchesters. So berichtete Weichhahn, dass bei den Probefreizeiten am Wochenende bisher noch kein Mitglied gefehlt habe. Seit 2007 gibt es das Jugendorchester. Landrat Eckstein imponierte besonders, dass sich das Orchester weiterentwickelt habe und nun breiter aufgestellt sei. Man habe es nicht dabei bewenden lassen, die Kapelle aufzubauen. „Es ist ein schönes Zeichen, dass der Weg weitergeht und dass nun auch die Kleinen mitmachen dürfen.“

Seit 2008 gibt es die Schülerzeitung „Egon“. Und von Anfang an hat das Blatt Ausrufezeichen gesetzt. Sowohl von den Inhalten als auch von der Aufmachung hat „Egon“ fast Magazincharakter. Auch wurde den Redakteuren von mehreren Ausschussmitgliedern bescheinigt, dass ihre Recherchearbeit sehr genau und auch die Schreibe hervorragend sei. „Das wird nicht einfach einmal im Jahr zusammengeklebt, sondern das ist kontinuierliche Arbeit“, sagte Eckstein.

Die Arbeit der Jungredakteure wird nicht nur von den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend und Familie hoch geschätzt. So hat die Redaktion bereits dreimal den Mittelfränkischen Schülerzeitungspreis der Realschulen gewonnen. Beim „Blattmacher“-Wettbewerb des Kultusministeriums und der SZ war man zweimal erfolgreich und beim Schülerzeitungspreis der Jungen Presse Bayern einmal. Ebenfalls im Trophäenschrank stehen der „Dr. Georg-Schreiben-Medienpreis“, der Jugendkulturpreis der Stadt Hilpoltstein und die Aufnahme im „Club der Besten“ der SZ. Nun kommt der mit 500 Euro dotierte Preis des Landkreises hinzu. Fließen wird das Geld wahrscheinlich in den aufwendigen Druck des Blattes. Auch bei den Röttenbachern kann man das Geld gut brauchen. Kostet doch ein Satz Noten bis zu 240 Euro, wie Dirigent Weichhahn verriet.