Hilpoltstein
Herausfordernde Arbeit für die Gesellschaft

Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Roth/Schwabach begeht 30-jähriges Bestehen

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Für eine Integration psychisch kranker Menschen in die Gesellschaft machen sich die Mitglieder der PSAG, und allen voran ihr Vorsitzender Fritz Oberparleiter (grüner Pullover) stark. - Foto: Landratsamt

Hilpoltstein (HK) Menschen mit psychischen Krankheiten oder Handicaps werden heute mehr und mehr in die Gesellschaft integriert. Sie beteiligen sich am sozialen Leben in ihrer gewohnten Umgebung und werden als aktiver Teil der Gesellschaft wahrgenommen.

Das war nicht immer so.

Noch 1975 hielten Sachverständige fest, dass "eine sehr große Anzahl psychisch Kranker und Behinderter in stationären Einrichtungen unter elenden, zum Teil menschenunwürdigen Umständen leben müssen". Heute können Betroffene in ambulanten Wohngemeinschaften oder Dank passender Hilfen in ihrer eigenen Wohnung leben. Sie haben ein Recht auf stationäre psychotherapeutische-psychosomatische Behandlung oder einen Zugang zu entsprechenden Tageseinrichtungen.

Zu dieser positiven Entwicklung hat auch die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Roth-Schwabach entscheidend beigetragen. Sie ist seit 30 Jahren das Herzstück der gemeindepsychiatrischen Entwicklung im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach.

Im März 1987 - schon zwei Jahre vor der offiziellen Anerkennung der PSAG durch den Bezirk - trafen sich die Vertreter verschiedenster Einrichtungen und Institutionen in Roth. Ihr erstes Ziel: eine Bestandsaufnahme der psychosozialen Versorgung. Seit diesem Auftakt vor über 30 Jahren besteht die Hauptaufgabe der PSAG in der Feststellung von Versorgungslücken in der Region, die Erarbeitung von Vorschlägen und die Vernetzung und Kooperation aller beteiligten Einrichtungen. Dadurch kann den Betroffenen in der Region individuelle und umfassende Hilfe angeboten werden.

Die Arbeit in der Versorgung psychisch Kranker ist im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach besonders mit einem Namen verbunden: Fritz Oberparleiter. Als Leiter des Gesundheitsamtes und in der Rolle des Vorsitzenden und Geschäftsführers hat er die Arbeit der PSAG in den letzten 30 Jahren federführend vorangetrieben. Bevor sich Oberparleiter im Laufe des Jahres in den Ruhestand verabschiedet, ehrten die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sein außergewöhnliches Engagement in ihrer letzten Sitzung. Für einen künftigen Nachfolger in der PSAG werden die Aufgaben nicht weniger herausfordernd als in den vergangenen 30 Jahren: Angesichts der Zunahme von psychischen Erkrankungen und sozialen Problemen in allen Lebenslagen und in jedem Alter wandeln sich die Herausforderungen an die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft.