Hilpoltstein
Zwischen Peitschenhieben und Bonbonregen

Flecklasmo feiert mit den Kindern in der Hilpoltsteiner Grundschule und auf dem Marktplatz

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr
Beim "Unsinnigen Donnerstag" am 23.2.2017 in der Hilpoltsteiner Grundschule jagten wieder die "Flecklasmänner" die Mädchen und buben durch ihre Turnhalle. −Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Fasching total am Unsinnigen Donnerstag: Die beiden Flecklasmänner Karl-Heinz und Josef Brunner jagen die Kinder am Morgen durch die Turnhalle der Hilpoltsteiner Grundschule und am Nachmittag über den Marktplatz.

Der Trubel ist auch heuer in der Halle, dend der Pausenhof der Schule - so sagt es jedenfalls die überaus kreativ kostümierte Lehrerschaft - sei zu dieser Jahreszeit von der Witterung schwer einzuschätzen. Auch wenn er sich heuer zur Abwechslung fast schon frühlingshaft präsentierte. Außerdem hätte sich früher der eine oder andere ABC-Schütze aus Angst vor den Männern mit der Peitsche in den Büschen versteckt. Und letztendlich kann man in der geheizten Halle auch die Kostüme der Kinder besser bewundern, weil sie nicht von dicken Jacken verschluckt werden. Aus all diesen Gründen werde man auch in Zukunft den Unsinnigen Donnerstag immer in der Turnhalle abhalten. Warum auch nicht, den Kindern gefällt es da wie dort.

Und es ist viel geboten beim "Udo", also dem unsinnigen Donnerstag. Nein, natürlich kein Unterricht, dafür eine Tanzdarbietung der Ganztageskinder, einstudiert von der Tanzlehrerin Corinna Wettemann (ehemals Pietzner), und ein umjubelter Auftritt der Hilpoltsteiner Flecklaskinder. Dementsprechend groß ist auch der Jubel, als die bunte, zottelige Minitruppe durch die Halle wirbelt und ihren mitreißenden Tanz, den sie zusammen mit Irene Roth und Anja Feuerstein einstudiert hat, zum Besten gibt.

Anschließend geht die wilde Jagd der beiden Flecklasmänner in die nächste Runde. Peitschenknallend treiben sie die Kinder abwechselnd vor sich her oder beglücken sie mit einem nicht enden wollenden Bonbonregen. Dazu singen die Kinder ihren altbekannten Vers "Flecklasmo, hast Klamperla dro, hast all derfrorn, bist bucká †lert worn, Gänskrong, Saumogn, derf ma nimmer song...". Danach ist noch Zeit für eine bunte Polonaise, buchstäblich für Groß und Klein, denn natürlich finden sich auch die Lehrkräfte mitten drin in dem langen Gaudiwurm.

Schon ist es Zeit für die Pause, in der dann doch noch lauter kleine Cowboys, bezaubernde Prinzessinnen, wilde Wikinger, fast unsichtbare Ninja-Krieger und leuchtend gelbe Minions den Pausenhof unsicher machen. Aber nur kurz, denn nach der Pause geht die wilde Udo-Party in der Turnhalle in die zweite Runde. Nach einem Samba des Schulchors gibt es noch jede Menge Faschingsbeiträge aus den einzelnen Klassen. Egal ob Tanz, Lied oder Witz, alles ist an diesem wohl lustigsten Schultag des Jahres erlaubt.

Und als hätten sie sich am Morgen noch nicht genug ausgetobt, stehen sie am Nachmittag schon wieder vor dem Haus der Flecklasmänner für eine zweite Runde. Den jetzt gehören den kleinen Narren nicht nur die Turnhalle und der Pausenhof, sondern der komplette Marktplatz. Und da kommen bei der Jagd zur Abwechslung auch mal die Flecklasmänner ins Schwitzen, denn die jungen Polizisten, Monster und Prinzessinnen haben Verstärkung in Form von Eltern und Großeltern mitgebracht. Die stehen mit ihrem Nachwuchs dicht gedrängt um die Flecklasmänner, um ebenfalls ein paar Bonbons und Brezen zu erhaschen und um die Beute ihrer Kinder in großen Taschen zu sammeln, damit die Piraten und Ninja-Krieger die Hände für neue Raubzüge frei haben. Anschließend ziehen alle zur Stadthalle, wo nach einer ausgiebigen Feier zum letzten Mal der Vers erklingt: "Flecklasmo, hast Klamperla dro . . ."