Hilpoltstein
Hoffnung auf Frieden

Am Volkstrauertag mahnen Geistliche und Politiker zu Menschlichkeit und Kampf für Demokratie

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Ehrenwachen, Kranzniederlegungen und Fahnenabordnungen bestimmen das Bild beim Volkstrauertag. In vielen Städten und Gemeinden des südlichen Landkreises wie in Heideck, Jahrsdorf, Göggelsbuch, Obermässing, Großhöbing, Thalmässing, Herrnsberg und Hilpoltstein wird dabei der Toten beider Weltkriege gedacht. −Foto: Kofer

Hilpoltstein (HK) Bei nasskaltem Nieselregen gedachten am Sonntag die Menschen im Landkreis der Toten beider Weltkriege und der Opfer von Gewalt und Terror.

(rok) Angeführt von der Stadtkapelle Hilpoltstein zogen die Bannerabordnungen der Vereine vom Rathaus zum Kriegerdenkmal. „Wie viele Straßen der Welt sind voller Tränen und Leid?“, stimmte dort nach der Melodie von „Blowing In The wind“ der Gesangverein an. Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner sagte, Kriegsgräber seien Mahnmale dafür, dass Frieden Pflege brauche. Angesichts der Kritik an der europäischen Einigung und des sinnlosen Terrors sei es hoch aktuell, der Toten der Weltkriege zu gedenken. „Der Volkstrauertag ist keineswegs ein rückwärtsgewandtes Ritual“, sagte Gerner. Klaus Czöppan von der Soldatenkameradschaft und Bürgermeister Markus Mahl legten gemeinsam einen Kranz nieder.

(hy) Die Mitglieder des Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsvereins Jahrsdorf versammelten sich zum Kirchenzug, angeführt von der Jahrsdorfer Blaskapelle. Während des Gottesdienstes hielten Reservisten die Ehrenwache am Grab des Unbekannten Soldaten, das Mesner Johann Schmidpeter liebevoll aufgebaut hatte.

(rlo) Angeführt von der Blaskapelle zogen in Obermässing die Vereinsabordnungen in die Kirche. Pfarrer Krzysztof Duzynski zelebrierte den Gottesdienst. Der SKK-Vorsitzende Rudolf Kaiser erinnerte an die aktuellen Opfer der Terroranschläge und deren Hinterbliebene. Das Läuten der großen Glocke, die Mahnwache mit Ehrensalut der Reservistenkameradschaft und die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal waren Ausdruck der Trauer.

(HK) Die Vertreter des Krieger- und Kameradschaftsvereins Röckenhofen-Herrnsberg, Johann Barth und Theo Harrer, legten am Kriegerdenkmal in Herrnsberg einen Kranz nieder. Barth erinnerte an das viele Leid, das die beiden Weltkriege über die Menschheit gebracht hatten. Auch in unserer Zeit stehe die Welt vor Herausforderungen, etwa die vielen Flüchtlinge, die sich auf den Weg machen, so Barth.

(HK) Nach dem von Kaplan Dominik Pillmayer feierlich zelebriertem Gottesdienst gedachte Philipp Seitner vom SKKV Großhöbing-Schutzendorf den gefallenen und vermissten Kameraden der beiden Weltkriege und legte am Kriegerdenkmal in Großhöbing einen Kranz nieder.

(lkm) Pfarrer Rudolf Hackner blickte in Thalmässing verhalten optimistisch der Zukunft. Es gebe durchaus Hoffnung, dass die Friedenszeit in Deutschland „ihre Fortsetzung findet“. Die Großzahl internationaler Konflikte habe in den letzten Jahren ohne Waffeneinsatz gelöst werden können .Zudem hätten noch nie „zwei demokratische Nationen gegeneinander Krieg geführt.“ Der Vorsitzende des örtlichen Krieger- und Soldatenvereins, Werner Dorner, sagte, es gelte, im Blick auf die „dunklen Stunden unserer eigenen Vergangenheit“ zu lernen. Verantwortung für die Gegenwart wahrzunehmen, forderte Bürgermeister Georg Küttinger ein.

(evs) Nach dem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche führte die Stadtkapelle Heideck den Zug zum Kriegerdenkmal an, gefolgt von Stadträten und den Fahnenabordnungen der Vereine. „Wir können den Opfern nur gerecht werden, wenn wir bei Gewalt nicht wegsehen, sondern einen persönlichen Beitrag leisten, um Leid zu verhindern“, sagte Oberleutnant Bastian Lukesch. Pfarrerin Beate Krauß und Stadtpfarrer Josef Schierl erinnerten in den Fürbitten an die gefallenen Deutschen und diejenigen, die durch Deutsche ums Leben kamen. Dann legten Vertreter der Bundeswehr, der Stadt Heideck und des VdK am Kriegerdenkmal Kränze nieder.

(jsm) „Wer den Tod nicht kennt, kennt das Leben nicht“, sagte Pfarrer Peter Wenzel bei der Messfeier in der Kirche St. Georg in Göggelsbuch. Deshalb sei es wichtig, auch heute noch der Gefallenen und Vermissten der beiden schrecklichen Weltkriege zu gedenken. Gewalt löse keine Probleme, sondern Worte und Taten, sagte Allersbergs stellvertretender Bürgermeister Thomas Schönfeld beim Mahnmal. Helmut Rickert, Vorsitzender des Soldaten- , Krieger und Kameradschaftsvereins Göggelsbuch/Lampersdorf hob die wichtige Arbeit der Bundeswehr hervor, die sich in den Krisengebieten für Frieden und Freiheit einsetze. Begleitet von drei Salutschüssen und dem Lied vom guten Kameraden, das Wolfgang Rupp auf der Trompete blies, legten Schönfeld und Rickert Kränze am Kriegerdenkmal nieder.