Hilpoltstein
Eisalarm an der Schleuse

Arbeiter stoßen mit langen Stangen Eisbrocken von den Toren Schiffe schieben Eisplatten vor sich her

27.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Foto: Robert Kofer

Hilpoltstein (HK) Seit Montag ist der Eisbrecher Franz Hesselberger wieder zwischen Bachhausen und Leerstetten unterwegs, um die Fahrrinne im Main-Donau-Kanal frei zu halten. Sogenannte Eisstoßer halten in zwei Schichten die Schleusentore frei.

Nachts stellen die Schleusen aus Sicherheitsgründen den Betrieb ein.

 

Thomas Brummer und sein Kollege aus Riedenburg helfen an der Schleuse Hilpoltstein aus. Brummer ist "Eisstoßer" und schlägt gerade mit einer zehn Meter langen Stange Eisbrocken vom Schleusentor. Die Eisstücke bleiben dort liegen, wenn das Wasser beim Schleusen um rund 25 Meter abgesenkt wird. Werden die Schleusentore dann geöffnet, könnten sie auf die ausfahrenden Schiffe herunterfallen und Matrosen verletzen, die an Deck sind. Eigentlich dürften sie das nicht sein, aber es kommt eben doch manchmal vor.

Probleme in der Schleuse gibt es, weil die Schiffe die rund zehn Zentimeter dicken Platten, die oft der Wind und die Strömung in den Vorhafen treibt, weiter in die Schleuse schieben, wie das 110 Meter lange holländische Motorschiff "Con Amore". Es knirscht und klimpert, als die "Con Amore" am Dienstagvormittag in die Hilpoltsteiner Schleuse einfährt, vor dem Bug schiebt sie mächtige Eisplatten her. Dabei war erst eine halbe Stunde zuvor der Eisbrecher Franz Hesselberger hier durchgefahren. Er hält seit Montag die Fahrrinne frei, doch noch kommen die meisten Schiffe aus eigener Kraft durch.

Die Hesselberger fährt am Dienstag nur tagsüber, während die Eisstoßer in den Schleusen im Zweischichtbettrieb von morgens um 6 bis 22 Uhr im Einsatz sind. Die Eislage sei gerade in Hilpoltstein, Eckersmühlen und Leerstetten verschärft, wie Matthias Stadler, technischer Mitarbeiter des Außenbezirks Hilpoltstein des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Nürnberg, erklärt. Jeden morgen schickt er einen Eislagebericht nach Nürnberg, wo dann am Mittag die große "Eisrunde" über weitere Maßnahmen entscheidet. Bislang sei die Eislage aber nicht dramatisch, sagt Peter Metz von der Leitzentrale der Schleuse Hilpoltstein.