Heimbach
Segen für traditionelle Büschel

Kaplan Dominik Pillmayer ruft die Gläubigen auf, sich auf alle Teile der Osterliturgie einzulassen

21.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:03 Uhr

Oberhalb der Quelle am Berlhof stellen sich die Gläubigen mit ihren Palmbuschen zur Segnung auf. - Foto: Schmidt

Heimbach (ihk) Die Gläubigen der Pfarrei Heimbach haben sich wie jedes Jahr vor dem Gottesdienst auf dem Berlhof der Familie Kratzer in Heimbach getroffen. Vor allem Kinder und Jugendliche präsentierten dort ihre meist sehr großen traditionell gebundenen Palmbüschel, die dann von Kaplan Dominik Pillmayer gesegnet wurden.

Unter den Klängen der Schola zogen alle zusammen in feierlicher Prozession in die Pfarrkirche ein.

In ihrer traditionellen Form werden dabei, an drei meterlangen Haselnusstrieben, verschiedene Zweige und Gewächse nur mit jungen Weidentrieben verbunden. Zum originalen Palmbaum in der Region gehören dabei neben der Haselnuss auch Weidenkätzchen, Wintergrün, Eichenlaub, Tannenzweige, Buchsbaum, Wacholder und Zweige vom dem hier Sedelbaum genannten Thuja.

Dieser Büschel wurde dann nach dem feierlichen Segen in den Stallungen aufgehängt und sollte Hof und Stall im Jahr vor Unheil schützen. Heute werden viele der Palmbüschel wohl als interessante Dekoration in Gärten an Garagen und Schuppen einen anderen Zweck erfüllen.

In seiner Predigt ging Kaplan Pillmayer vor allem auf den Palmsonntag in seiner Funktion als Tor zur Karwoche ein. Freud und Leid, "Halleluja" und der Ruf "kreuziget ihn" lägen nie so nahe beieinander wie in dieser Zeit, sagte Pillmayer. Er rief die Gläubigen auf, sich auf alle Teile der Osterliturgie einzulassen. Wie bei einem spannenden Buch oder einer interessanten Serie sollten alle Folgen mitgefeiert und gebetet werden. Bis zum Happy End in der Osternacht.