Heideck
Viele Anregungen für die Stadt Heideck

Städtebauliches Entwicklungskonzept offiziell abgeschlossen Arbeitskreise stellen ihre Ergebnisse vor

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Viele Bürger und Fachplaner haben rund ein Jahr lang am Städtebaulichen Entwicklungskonzept für Heideck gearbeitet. Die Ergebnisse sollen der Stadtverwaltung und dem Stadtrat dienen. - Foto: Albrecht

Heideck (lbr) Mit einer großen Informationsveranstaltung hat die Stadt Heideck ihr Städtebauliches Entwicklungskonzept (SEK) offiziell abgeschlossen und die daraus entstandenen Ergebnisse den Bürgern vorgestellt.

Neben den Fachplanungsbüros waren nahezu alle Arbeitskreismitglieder gekommen, um die Arbeiten in der gut gefüllten Stadthalle zu präsentieren. Die Vorschläge zu den Bereichen Städtebau, Freiraum, Verkehr, Handel, Gewerbe, Tourismus, Energie, Kultur, Bildung und Soziales sollen künftig als Orientierungshilfe für den Stadtrat und die Stadtverwaltung dienen.

Architekt Jörg Schwarz, der die Koordination des Heidecker SEK-Prozesses leitete, gab zunächst einen Rückblick auf das im Mai 2016 gestartete Projekt. Bürgermeister Ralf Beyer zeigte sich sehr zufrieden mit den ausgearbeiteten Ergebnissen. "Ich freue mich, dass gerade von den Ehrenamtlichen so viele Vorschläge eingegangen sind €, sagte Bayer.

Zum Thema Städtebau zeigte die Planerin Susanne Moser-Knoll vom Büro Moser&Ziegelbauer mit einer Bestandsaufnahme auf, wie es um die aktuelle städtebauliche Situation in Heideck bestellt ist. "Heideck hat gut genutzte Fußwege und Gebäude mit Fernwirkung. € Es gebe aber aber auch Flächen, "an denen man noch etwas tun kann". Als Lösungsansätze für eine mögliche Entwicklung nannte sie etwa die Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten im Südwesten und Osten der Stadt.

Landschaftsplanerin Lucia Ermisch vom Büro Ermisch&Partner zeigte in einer Bilderschau Positiv- sowie Negativbeispiele im Stadtgebiet. Den Fokus legte sie auf die Renaturierung der Kleinen Roth. Die Alleestraße stellte sie in einem Vorschlag mit einem Fuß- und Radweg dar. Als mittelfristige Maßnahme sieht sie die Umgestaltung des Festplatzes und die Errichtung von Parkflächen in der Altstadt.

Die Arbeitsgruppe um Robert Kaminsky stellte heraus, dass ein Verkehrsleitsystem und ein Fuß- und Radweg entlang der Kleinen Roth eine Bereicherung für die Stadt sein könnten. Als besonders wichtig nannte Kaminsky die Sanierung im Denkmalschutzbereich und präsentierte Beispiele zu Sanierungsmöglichkeiten aus anderen Gemeinden. Als oberstes Ziel stellte diese Arbeitsgruppe heraus, dass die Bereitschaft zur eigenen Sanierung oder zum Verkauf von der Stadtverwaltung gefördert und unterstützt werden muss.

Das Thema Verkehr wurde von Erwin Christofori vom gleichnamigen Planungsbüro bearbeitet. Auf der Basis einer Bestandsanalyse stellte er verschiedene Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbeschränkung in der Hauptstraße, ein Verkehrs- und Parkleitsystem, den Radwegeausbau und barrierefreie Gehwege vor.

Andreas Hacke vom Büro GEO-PLAN bewertete den Einzelhandel in Heideck. Dabei stellte er heraus, dass es drei Einkaufsschwerpunkte gebe: das Gelände um die Norma, den Netto-Markt und die Altstadt. Daraus leitete er ab, dass es dringend notwendig sei, die Straßenräume in und um die Hauptstraße zu gestalten. "Sogenannte Frequenzstifter wie die Raiffeisenbank, die Bäckerei und die Metzgerei am Marktplatz müssen unbedingt erhalten bleiben €, so Hacke. Hinsichtlich der Kaufkraft könnte die Stadt Heideck die Ansiedlung eines Lebensmittel-Vollsortimenters gut vertragen.

Karin Halbig stellte die Ergebnisse des Arbeitskreises Handel und Gewerbe vor. Dabei ging sie verstärkt auf die Umnutzung des Munitionsdepots in Laffenau ein. "Diese Fläche muss unbedingt genutzt werden", sagte sie. Auch könne sie sich eine Privatschule vorstellen, beispielsweise für die Auszubildenden im Bäckerhandwerk. Ein Mangel ist aus der Sicht dieses Arbeitskreises, dass der Schlossberg touristisch nicht erschlossen ist.

Im Arbeitskreis Kultur, Soziales und Bildung erarbeitete Monika Kauderer mit ihrem Team die Vorschläge, das Freibad künftig auch Frühschwimmern zur Verfügung zu stellen. Weitere Vorschläge sind ein Kinderfaschingszug und mehr klassische Konzerte. Für die Jugend soll ein Raum geschaffen werden. Und für Schüler könnten in der Schule kostenfreie Musikkurse angeboten werden.

Diese und weitere Vorschläge werden nun in Prioritätenlisten für die einzelnen Bereiche an den Stadtrat übergeben, der sich künftig an diesen Themen orientieren soll.

Damit das Städtebauliche Entwicklungskonzept in Schwung bleibt, sollen nun sogenannte Impulsprojekte gestartet werden. Dabei soll zeitnah untersucht werden, wie die Hauptstraße - auch hinsichtlich der Parksituation - sinnvoll umgestaltet werden kann, ob eine Umgehungsstraße sinnvoll ist und in welcher Form die meist leerstehenden Scheunen am Südlichen Stadtgraben belebt werden können.

Bürgermeister Beyer dankte sowohl den Fachplanern als auch den Arbeitskreisen für ihre Arbeit und übergab den über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Buch "Heidecker Erinnerungen - Band 2". Beyer wies darauf hin, dass die Arbeitskreise bestehen bleiben und weiter an den vorgeschlagenen Projekten arbeiten. Bürger können sich auch jederzeit an den Arbeitskreisen beteiligen.