Heideck
Künstlertreff und Burgruine

Heimatkundler und Naturschützer erkunden gemeinsam die Oberpfalz

18.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

In der Burg Wolfsegg diskutieren die Teilnehmer anhand eines Modells über die Wehrhaftigkeit dieser Burg. - Foto: Zeiner

Heideck (rz) Seit ein paar Jahren schon lädt die Heimatkundliche Sammlung Heideck (HKS) und die gemeinsame Ortsgruppe Heideck von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) einmal im Jahr ihre Mitglieder zu einem Tagesausflug ein. Diesmal organisierte Monika Kauderer von der Heimatkundlichen Sammlung eine Tour in die Oberpfalz.

Ziele waren Kallmünz und die Burg Wolfsegg.

Die Gruppe fuhr in Fahrgemeinschaften zuerst nach Kallmünz. Dort, wo die Vils in die Naab mündet, erhebt sich auf dem steilen Schlossberg die Burgruine. Die Hochfläche war aber schon in keltischer Zeit dicht besiedelt. Bewundernswert ist die Gelassenheit der Einwohner, die immer wieder durch Hochwasser und Felssturz bedroht werden. Zahlreiche Todesopfer sind in der Geschichte des Marktes zu beklagen, wie bei der Führung durch den Ort zu erfahren war.

Auffällig sind die vielen, in kräftigen Farben renovierten Gebäude links und rechts der Vilsgasse. Kaum zu glauben ist, dass in dem kleinen Ort schon 150 Künstler lebten und ihre Kunstwerke ausstellten. Die berühmtesten von ihnen waren Wassily Kandinsky und Oskar Koller, dem im Rathaus eine eigene Ausstellung gewidmet ist. Bekannt ist Kallmünz durch sein "Haus ohne Dach", das in eine Höhle des Burgfelsens hineingebaut wurde. Einst gab es hier drei Schlösschen, vier Tore, fünf Brauereien und 34 Gasthäuser. Die steinerne Brücke über die Naab mit ihren ursprünglichen sieben Bögen ist der in Regensburg nachempfunden und wurde durch Treibeis teilweise zerstört.

Nach dem Mittagessen bestand noch die Möglichkeit, den Ort oder den Schlossberg näher zu erkunden. Danach ging die Reise weiter zur Burg Wolfsegg im gleichnamigen Ort. In dieser sehr gut erhaltenen Burg aus dem 13. Jahrhundert erwartet den Besucher die Dauerausstellung "Leben auf einer Oberpfälzer Burg". Die Burg ist auf einem Felskegel errichtet, der unterirdisch ein weit verzweigtes Höhlensystem hat. Hier fand man nicht nur Knochen von Höhlenbären, sondern auch von Fledermäusen, die diese Winterquartiere regelmäßig nutzen. Die Weiße Frau von Wolfsegg machte den kleinen Ort weltbekannt. Das Interesse an dieser, einst aus Eifersucht erdolchten Burgherrin führte durch viele Publikationen indirekt zu einem gewissen Werbeeffekt.