Heideck
Kauz und Fichte im Fokus

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Heideck (rz) Über den Waldkauz und die Fichte, also den Vogel und den Baum des Jahres, hat Karl-Heinz Neuner bei der Jahresversammlung in bekannt kurzweiliger Weise berichtet.

Der Waldkauz ist laut Neuner ein ausgesprochener Waldvogel. Er brauche große hohle Bäume. "Man unterscheidet beim Waldkauz zwischen einem braunen und einem grauen Typ", erklärte Neuner. "Das Weibchen kann man aber vom Männchen kaum unterscheiden." Diese mittelgroße Eulenart ernähre sich sowohl von Vögeln als auch von Kleinsäugern. Mit seinen schwarzen Auen könne der Waldkauz ein Sichtfeld von über 270 Grad scharf beobachten. Er sei in ganz Europa verbreitet und sein bekannter Ruf sei im Februar im geschlossenen Wald gut zu hören.

Den Zwiespalt zwischen Brotbaum und Monokultur mache kein anderer Baum deutlicher als die europäische Fichte, auch Rottanne genannt. Als bevorzugtes Papierholz bleibt der Baum bis zu 80 Jahren stehen. Für anspruchsvolle Holzkonstruktionen werden gerne auch 120 Jahre alte Stämme verwendet. "Dass die Fichte ein Flachwurzler ist, hat bei uns jeder schon mal gesehen, wenn er nach einem Sturm im Wald war", sagte Neuner. In der Monokultur ist der Baum für den Fraß durch Buchdrucker und Kupferstecher sehr anfällig. Auch die Rotfäule kann den Stamm von innen heraus schädigen. Die Fichte, die sich eigentlich in der alpinen Region bis 1700 Meter Höhe wohlfühlt, wird bei einer zukünftigen Klimaerwärmung in unserem Gebiet allerdings nur noch geringe Zukunftsaussichten haben.