Heideck
"Gemeinsam sind wir Kirche"

Kaplan Michael Müller wird in Heideck eingeführt Wohnsitz in Thalmässing

19.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:18 Uhr

Humorvoll und bodenständig zeigt sich der Kaplan Markus Müller bei seinem Einführungsgottesdienst in Heideck. Er wird im Pfarrhaus in Thalmässing wohnen. - Foto: Klier

Heideck (HK) Der Pfarrverband Heideck, Laibstadt, Liebená †stadt und Thalmässing hat einen neuen Kaplan: Am Samstagabend ist Markus Müller in Heideck in sein neues Amt eingeführt worden.

Es war die erste Messfeier, die Markus Müller - zusammen mit dem Stadtpfarrer Josef Schierl und Pater Paul Raj Thaveethu - in der Heidecker Stadtpfarrkirche feierte. Nach dem feierlichen Einzug und der Begrüßung durch den Stadtpfarrer wandte sich Kaplan Müller an die Gläubigen: "Ich freue mich, diesen Gottesdienst mit Ihnen feiern zu dürfen", sagte er. "Ich wohne zwar in Thalmässing, aber ich verstehe es als Chance, für alle vier Pfarreien da sein zu dürfen."

Bezug nehmend auf das Lukas-Evangelium, in dem vom schnöden Mammon die Rede ist, warb Stadtpfarrer Schierl darum, übriges Geld in die Freundschaft mit Anderen zu investieren, denn: "Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen." Dem werde, so Schierl, Kaplan Müller sicher zustimmen, denn er habe auch schon mit Betriebswirtschaft zu tun gehabt.

Schon im Vorfeld hatten diejenigen, die Kaplan Müller näher kennen, erklärt, dieser sei "bodenständig. Der passt schon". Das bewahrheitete sich bald, denn dann hatte der Kaplan die Möglichkeit, weitere Details aus seinem Leben preiszugeben. Das tat er in humorvoller Form. Der 34-Jährige entstammt einer Familie mit fünf Kindern und wuchs in Mörnsheim im Landkreis Eichstätt auf. Als Drittklässler habe er schon den Wunsch gehabt, Pfarrer zu werden. Zunächst aber mehr aus praktischen Überlegungen: "Da wird man oft eingeladen", das wusste Müller schon als Kind. In Eichstätt besuchte der "Bauernbua", wie er sich selber bezeichnet, die Hauptschule und wurde später Industriekaufmann. Im Kloster Fockenfeld im Landkreis Tirschenreuth legte er als Spätberufener das Abitur ab. "Das war kein leichter Weg", erinnerte er sich.

Im Jahre 2006 begann Müller das Theologiestudium in Eichstätt, weilte danach ein Jahr in Rom und kam schließlich nach Velburg. Im Jahr 2013 wurde er zum Priester geweiht und an die Hofkirche in Neumarkt versetzt. Jetzt hätte er zwischen Hilpoltstein und Heideck wählen können, wie er sagte, entschied sich aber letzten Endes für den Kirchenverband Heideck.

Schon in Neumarkt habe ihm die Jugendarbeit sehr am Herzen gelegen. Dort hatte er 80 Ministranten - im Alter von jenseits der 20 bis hinunter zur dritten Klasse - für den Kirchendienst begeistern können. Auch an seiner neuen Wirkungsstätte möchte er möglichst viele neue Jugendliche gewinnen, denn schließlich ist er auch Präses der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) auf Diözesanebene. Der Kaplan warb um Verständnis, dass er deswegen gelegentlich unterwegs sein werde. Aber auch für die Älteren sei er natürlich da, denn: "Gemeinsam sind wir Kirche." Und er fügte hinzu: "Ich möchte ein Kaplan unter euch sein. Mit Gottes Hilfe gehen wir's jetzt an. Der liebe Gott und der Bischof werden wissen, wie lange ich hier bleiben darf."

Den Schlusssegen beschloss Kaplan Müller mit den Worten: "Gehet hin in Frieden, aber geht in das Haus St. Benedikt!" Denn dort gab es einen kleinen Empfang und die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen, zu dem auch eine Abordnung aus Thalmässing gekommen war. Angeregte Unterhaltungen und häufiges Lachen im Saal zeugten davon, wie gut man sich schon nach kurzer Zeit verstand.