Heideck
Freibad bringt Stadtrat ins Schwitzen

Heideck fürchtet Kostenexplosion für die Sanierung Entscheidung vertagt

24.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Hofft auf eine baldige Sanierung: Schwimmmeister Günter Herzog im idyllischen Freibad Heideck. - Foto: Meyer

Heideck (HK) Das Freibad Heideck muss dringend saniert werden. Dennoch hat der Stadtrat am Dienstagabend die Entscheidung über die Vergabe von Arbeiten auf die nächste Sitzung vertagt. Zu groß ist die Furcht, dass die Kosten die vor einem Jahr festgelegte Obergrenze von 2,4 Millionen Euro sprengen könnten.

Diese Furcht ist nicht unbegründet. Denn die Angebote für die ersten Gewerke sind bereits eingegangen. Und danach kommen allein die Rohbau- und Abbrucharbeiten auf 507 000 Euro netto und damit 50 000 Euro teuerer als veranschlagt. Kostenspieliger fallen auch die Arbeiten für die Badewassertechnik mit 566 000 und einem Plus von fast 15 000 Euro aus. Etwas günstiger kommt hingegen die Folienauskleidung der Schwimmbecken mit rund 205 000 Euro (minus 5000 Euro).

Bürgermeister Ralf Beyer (FW) schlug deshalb vor, den nächsten Block der Ausschreibungen für Elektro, Sanitär, Heizung sowie das Decken des Daches abzuwarten. "Das ist noch eine große Unsicherheit, hier könnten noch höhere Kosten zustande kommen", erklärte Beyer. Der dritte Block mit Rutsche, Möblierung, Leitern und Sprungturm berge hingegen keine Überraschungen mehr, da es sich um "Katalogpreise" handele. Um sich noch etwas Luft für eine endgültige Entscheidung zu verschaffen, hat die Stadtverwaltung deshalb mit den bietenden Firmen aus dem ersten Block der Ausschreibungen die so genannte Bindefrist verlängert. Bei der nächsten Stadtratssitzung am 27. Juni hätte man einen Überblick über 80 Prozent der Kosten, bei den restlichen 20 Prozent könne man ohnehin relativ sicher kalkulieren.

"Das ist ein guter Vorschlag", lobte Helga Peter (CSU) das Vorgehen des Bürgermeisters. Die hohen Kosten für das Freibad seien ein Problem für andere Haushaltsposten, gab sie zu bedenken. "Das sehen wir genauso", fügte Manfred Ortner (CWG) hinzu. Und Rudolf Schmidler (FW) sagte: "Wir sind nicht scharf darauf, eine Kostenmehrung umzusetzen." Und Thomas Schermer (CSU) sprach sich klar "gegen eine weitere Erhöhung der Obergrenze" aus. Bereits 2014, als der Beschluss gefallen war, das Freibad zu renovieren, hatte man die Kosten auf zwei Millionen gedeckelt und vor einem Jahr auf 2,4 Millionen Euro angehoben.

Allerdings ist das Freibad in Heideck laut dem Kämmerer Roland Hueber so marode, dass es dringend saniert werden muss. Die 40 Jahre alte Technik sei im vergangenen Jahr bereits für mehrere Tage ausgefallen, "Gott sei Dank an kühlen Tagen. Und wir wissen nicht, wann es wieder einen Ausfall gibt." Zudem sei die Folie, mit der die Becken ausgekleidet sind, bereits 20 Jahre alt, als reguläre Lebensdauer gelten 15 Jahre. "Sie wird nun eben jedes Jahr erneut repariert."

In der jüngsten Stadtratssitzung sind Benedikt Heckel und Richard Bengl als Feldgeschworene der Gemarkung Liebenstadt und Christoph Höfner für Heideck vom Stadtrat bestellt worden. "Wir sind froh, dass wir hier noch Nachwuchs haben", sagte Bürgermeister Ralph Beyer.

Beschlossen hat der Stadtrat zudem die Überleitung des Bauleitplanverfahrens "Laibstadt-Nord", das mit dem Aufstellungsbeschluss vom 25. April eingeleitet worden war. Dies war aufgrund einer Gesetzesnovelle notwendig geworden. Dadurch entfällt eine Umweltprüfung und die Stadt kann auf Ausgleichsflächen verzichten. Dadurch wird sich wohl auch der Quadratmeterpreis verbilligen.