Heideck
Dem neuen Restaurant einen Schritt näher

Stadtrat gibt grünes Licht für Vorhaben am Festplatz Zaun schränkt Aussichtspunkt am Schloßberg ein

25.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Heideck (mmr) Einen Schritt vorwärtsgekommen ist die Heidecker Familie Ilg mit ihren Plänen, auf dem Festplatz in Heideck ein Restaurant mit Café und Barbetrieb zu errichten. Den Vorbescheid hatte das Landratsamt genehmigt, jetzt war der Stadtrat gefragt. Dieser befürwortete das Projekt mit drei Gegenstimmen.

Eine davon kam von Helga Peter (CSU). "Wir haben uns ja schon öfter mit dem Bauvorhaben befasst und der Standort am Festplatz ist problematisch für die Anwohner", sagte sie. Diese hatten bekanntlich Klage gegen das Bauvorhaben eingereicht.

Für die darauf folgende Mediation, also eine außergerichtliche Einigung, hatte die Familie Ilg ihr Vorhaben aufwendig umgeplant. "Wir haben versucht, auf die Nachbarn einzugehen, aber die Mediation wurde abgebrochen."

Statt über den vorgelegten Bauplan, der der ursprünglichen Fassung entspricht, wollte Helga Peter nun über den Alternativplan diskutieren. Nur dem könne sie zustimmen, "wenn wir ein gutes Miteinander wollen", sagte sie. Allerdings stand dieser Plan naturgemäß nicht zur Abstimmung. "Er ist innerhalb des Schlichtungsverfahrens entstanden und Nachbarschaftsbelange liegen nicht in der Kompetenz des Stadtrats", klärte sie Bürgermeister Ralf Beyer (FW) deshalb auf. "Immissionsschutz ist die Aufgabe des Landratsamtes, wir entscheiden nur über das Gebäude an sich." Allerdings könne man die Empfehlung für einen Lärm- und Sichtschutz mit aufnehmen. Reinhard Siegert (CWG) schließlich betonte, dass ihm der Standort an sich nicht gefalle, "aber dort einen Sichtschutz hinzumachen, das ist Idiotie." Er stimmte anschließend für den Bauantrag.

Mit drei Bewohnern derzeit voll belegt ist das Erdgeschoss der Obdachlosenunterkunft der Stadt Heideck an der Kapell 6, das sogenannte Almosenhaus. Um die Unterbringung von Obdachlosen auf rechtlich sichere Füße zu stellen, hat die Stadt nun eine Satzung beschlossen. "Andere Städte haben so etwas bereits", erklärte Beyer. "Sie stellt die Regeln deutlich klar und macht es uns einfacher." Darin wird unter anderem ein Verbot für Tierhaltung ausgesprochen. Über einen möglichen Ausbau von fünf Zimmern im Obergeschoss wird der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung beraten.

Fast schon wie ein Schildbürgerstreich mutete den Stadtrat eine Forderung des Rother Gesundheitsamtes an. Der Hochbehälter auf dem höchsten Punkt des Schloßbergs soll nach 40 Jahren eingezäunt werden, um die Wasservorräte zu schützen. "Ich war schockiert, als ich das hörte", sagte Dieter Knedlik (FW). "Das ist der schönste Platz im Landkreis." Denn dort befindet sich ein Aussichtspunkt mit Weitblick, an dem die Stadt sogar Informationstafeln aufgestellt hat. "Dafür habe ich kein Verständnis", pflichtete ihm Richard Beyer (FW) bei. Und auch Reinhard Spörl (FW) zeigte sich konsterniert. "Wir sollten alle Hebel in Bewegung setzen, um den Zaun zu verhindern", forderte er. Auf den Vorschlag von Reinhard Siegert, doch einen Maschendrahtzaun zu verwenden, durch den man hindurchschauen könne, ging Spörl nicht ein. "Das ist egal, der Platz ist dann weg."

Leicht fiel dem Stadtrat der Beschluss, eine Firma damit zu beauftragen, einen Leerrohr-Masterplan zu erstellen, denn diese Beratungsleistung fördert zu 100 Prozent der Bund. Schematisch wird aufgezeichnet, wo Verteilerpunkte beziehungsweise Leerrohre für künftige Glasfaserverbindungen verlegt werden können. Sollten in Zukunft beispielsweise neue Straßen gebaut werden, könne man auf diesen Masterplan zurückgreifen, erklärte Kämmerer Roland Hueber. Ein weiterer Vorteil: Lässt die Stadt einen solchen Masterplan erstellen, erhält sie bei der Verlegung von Leerrohren einen Zuschuss.