Guter Zulauf gegen den Trend

Altenpflegeschule Roth verabschiedet ihre Absolventen – Landrat fordert mehr Achtung für Pflegeberufe

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Foto: DK

Roth (HK) Die Seebühne im Stadtgartengelände bot die attraktive Kulisse für die Abschlussfeier der Berufsfachschulen für Altenpflege und Altenpflegehilfe der Diakonie Neuendettelsau in Roth.

Der Gottesdienst zum Auftakt stand unter dem Motto „Auf zu neuen Ufern“. Oberin Schwester Erna Biewald, die dem Direktorium der Diakonie Neuendettelsau angehört, sagte in ihrer Ansprache, das Abschlusszeugnis eröffne den Weg in ein neues Leben.

Landrat Herbert Eckstein sagte, „Menschen-Berufe“ wie die Altenpflege seien früher nicht genug geschätzt worden, das müsse jetzt nachgeholt werden.

„Stellen Sie sich vor, sie sind alt und krank, und keiner pflegt Sie“, schilderte Schulleiter Philipp Böhm ein Szenario, das in den nächsten Jahrzehnten droht. In der Altenpflegeschule Roth wird aber viel getan, um diese Situation abzuwenden. So eröffnete die Diakonie Neuendettelsau zusätzlich die Altenpflegehilfeschule, die Schülern mit Hauptschulabschluss den Weg in den Pflegeberuf ebnet. Böhm sieht es als wichtige Aufgabe, trotz Sprachproblemen und familiären Anforderungen die Abbruchquote bei seinen Schülerinnen und Schülern so niedrig wie möglich zu halten. Dabei werden die Schüler in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Roth von Ehrenamtlichen über die Institution „Senior Expert Service“ unterstützt. Böhm freut sich darüber, dass seine Einrichtung „gegen den Trend“ einen guten Zulauf mit etwa 40 neuen Schülern im neuen Schuljahr verzeichnet.

Für die Absolventinnen (und ihre wenigen männlichen Mitschüler) gab es Zeugnisse und Blumen. Die besten waren in diesem Jahr Melanie Knoth (Altenpflegehilfe) und Anja Korajkic (Altenpflege), die auch einen Staatspreis aus den Händen von Landrat Eckstein erhielt.