Großhöbing
"Andenken an die Opfer der Kriege wach halten"

13.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:56 Uhr

Auftakt zum Jubiläum: Nach dem Einholen der Patenvereine zieht die Festgemeinde zu den Klängen der Blaskapelle Obermässing zum Festzelt. - Fotos: Mödl

Großhöbing (mld) Mit dem Einholen der Patenvereine zum großen Ehrenabend ist das dreitägige Jubiläum des Soldaten-, Krieger- und Kameradschaftsvereins Großhöbing- Schutzendorf zum 90-jährigen Bestehen eingeläutet worden. Ins Festzelt zogen der Krieger- und Kameradschaftsverein Röckenhofen-Herrnsberg, der Krieger- und Kameradschaftsverein Morsbach und auch viele Ehrengäste ein. Mit einem kurzen Rückblick erinnerte Vorsitzender Philipp Seitner an die traditionsreiche Geschichte des Vereins.

Das Andenken an die Opfer der Kriege wach halten und den Frieden als hohes Gut herausstellen, sah Schirmherr und Bürgermeister Manfred Preischl als dominierende Aufgabe der Kriegervereine. "Die Kriege im Balkan und jetzt in Afghanistan zeigen, dass die Kriegsgefahr auch in unserer Zeit allgegenwärtig ist". Einsichten und Erfahrungen über das Gestern weitergeben sei eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft, denn die Gegenwart speise sich aus der Vergangenheit. Deshalb gelte es die Erinnerung wach zu halten und immer wieder eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen. "Mit Ihrem Elan und Ihrer Tatkraft sind Sie fest in das Leben unserer Gemeinde eingebunden", bescheinigte der Schirmherr dem Jubelverein.

Dem "tristen Politikalltag mit seinen ewigen Streitereien für kurze Zeit entflohen zu sein", freute sich die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und fühlte sich wohl, "unter normalen Menschen zu sein". Bei einem kurzen Einblick in die Tagespolitik sprach sich die Politikerin für die Beibehaltung der Wehrpflicht aus, fand anerkennende Worte für den Jubelverein und wünschte ihm eine gute Zukunft. Die gute Kameradschaft und den Zusammenhalt betonten auch die beiden Vorsitzenden der Patenvereine, Johann Barth aus Röckenhofen und Georg Spielbauer aus Morsbach.

"Aus Fehlern der Vergangenheit lernen, dem Frieden dienen, nicht dem Zeitgeist hinterherrennen, sondern Flagge zeigen, wohin der Weg geht", sah Landrat Herbert Eckstein als oberste Priorität der Kriegervereine. Als friedenssichernde Maßnahme sei auch die Pflege der Soldatenfriedhöfe weltweit zu sehen. Im Namen des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge ehrte der Landrat verdiente Sammler aus dem Verein, die in den vergangenen zehn Jahren über 6500 Euro von ihren Mitbürgern bei der Herbstsammlung für die Kriegsgräberfürsorge als Spende bekamen. Dafür erhielt der Verein die bronzene Anerkennungsplakette. Mit der Verdienstspange in Gold, Silber und Bronze wurden Josef Peter für 25 Jahre Sammlertätigkeit, Philipp Seitner für 20 Jahre, Ludwig Walter für 10 Jahre und Gerhard Lohwasser für 5 Jahre ausgezeichnet.

Anerkennende Worte für das Engagement des Jubelvereins fand der Kreis- und Bezirksvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes Wolfgang Niebling, und überreichte Vorsitzenden Philipp Seitner, der seit 1995 dem Kriegerverein vorsteht, für sein verdienstvolles Wirken das große Verdienstkreuz am Bande des Soldatenbundes.

An diesem Festabend wurde auch eine Reihe von besonders aktiven und langjährigen Mitgliedern ausgezeichnet. Das große Verdienstkreuz am Bande wurde Sebastian Hausner überreicht, der seit 1982 Kassier ist. Das Ehrenkreuz erhielten Josef Schermer, Hermann Wehner, Franz Schermer, Josef Geitner und Hermann Biedermann. Das Verdienstkreuz 1. Klasse nahmen Manfred Biedermann, Hermann Wehner, Anton Hausner, Konrad Gerner in Empfang. Das Verdienstkreuz 2. Klasse bekamen Xaver Dorner, Adolf Kraus, Ludwig Lummer, Wolfgang Miehling, Georg Schmid, Michael Seitner, Karl Seitz, Ludwig Walter und Karl Winkler. Darüber hinaus wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft die Treuenadel an neun Kameraden, für 25 Jahre an elf und für 10 Jahre an zehn Kameraden verliehen. Für die langjährige Pflege des Kriegerdenkmals überreichte der Vorsitzende an Sieglinde Biedermann und Theresia Seitner als Dankeschön einen Blumenstrauß.