Greding
Vandalismus im Kaisinger Tal

Feierlustige haben Platz am Barfußpfad verschandelt – Balancierbalken und Informationsschild zerstört

26.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

 

Greding (HK) Der Schock sitzt tief: „Es ist alles kaputt gemacht“, sagt Tobias Bacherler, einer der beiden Vorsitzenden der Gredinger Kolpingjugend. Irgendwer hat an der Lichtung beim Barfußpfad am Naturlehrpfad Kaisinger Tal seiner Zerstörungswut freien Lauf gelassen.

Der Platz vor dem ehemaligen Steinbruch ist nicht nur ein sonnendurchflutetes, schönes Fleckchen Erde, es dient auch als Pausenmöglichkeit für Wanderer. Seit mehr als zwei Jahren gibt es hier auch einen Barfußpfad, auf dem man nackten Fußes das Gefühl erkunden kann, auf unterschiedlichen Naturböden zu laufen. Mitte Juni erst hat die Gredinger Kolpingjugend im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Diözese Eichstätt nicht nur den Barfußpfad erweitert und erneuert, sondern auch den Platz noch weiter verschönert. Dieses Engagement hat nun jemand mit Füßen getreten.

Offenbar hat jemand dort in jüngster Zeit eine Feier abgehalten, denn vor eineinhalb Wochen hat der Gredinger Revierförster Josef Adam – unter dessen Verantwortung der Barfußpfad 2011 angelegt worden ist – an dem Platz vorbeigeschaut: „Da war noch alles in Ordnung.“ Dass der Balancierbalken, den die Kolpingjugend zuletzt aufgestellt hat, aus der Verankerung gerissen und im Lagerfeuer angekokelt wurde, wundert Adam schon fast nicht mehr. „Was Holz ist, verschüren die.“ Er sehe in unregelmäßigen Abständen nach dem Rechten, auch abends komme er immer wieder mal vorbei – und müsse oft genug leere Flaschen aufsammeln. „Da ist ständig etwas“, sagt Adam über den Platz, verstellte Bänke seien noch das geringste Übel.

Vorwiegend treffe er an dieser Stelle Jugendliche und junge Erwachsene an, sagt er, „von 15 bis 25 Jahren“. Unter ihnen sind offenbar auch solche, deren soziales Verhalten sich deutlich von dem der Kolpingjugend abhebt. Dabei hätten letztere „so eine schöne Aktion gemacht“, sagt Adam kopfschüttelnd.

„Mehr als eine Sauerei“ sei das, findet Bürgermeister Manfred Preischl. Einige wenige „Hirnlose“ seien offenbar der Meinung, sie könnten mutwillig das zerstören, was andere mit Mühe aufgebaut hätten. Sollte man die Verantwortlichen für die Zerstörungen finden – „was sehr schwierig ist“ –, dann plädiere er dafür, dass sie den Schaden wieder gut machen müssten. Die Kosten sollten sie tragen und am besten auch noch selbst Hand anlegen. Eine engere Kontrolle der Stelle hält der Bürgermeister jedoch für nicht möglich. Mitarbeiter des Bauhofs schauten ab und an nach dem Rechten, doch nur, wenn sie in der Nähe zu tun hätten.

Bei der Wiedereröffnung des Barfußpfads am Sonntag, 16. Juni, war der Bürgermeister dabei, kennt die Kreationen der Kolpingjugend aus eigener Anschauung: eine Steinbank zum Ausruhen, den erweiterten Barfußpfad, ein Salamander-Hotel aus Steinen und nicht zuletzt den Balancierbalken – alles ist jetzt kaputt.