Greding
Wünsche für 6,6 Millionen Euro

Bauausschuss nimmt mögliche Investitionen der Stadt unter die Lupe – Bad muss erneut saniert werden

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Eine Sparbüchse namens Hallenbad: Das Flachdach ist nicht mehr dicht, eine Sanierung unumgänglich. Insgesamt könnte dies eine halbe Million Euro kosten. Der Stadtrat muss deshalb über eine andere, weniger anfällige Dachform entscheiden. - Foto: Luff

Greding (HK) Die Planung des Haushalts 2016 wirft ihre Schatten voraus. Am 14. Dezember soll der Haupt- und Finanzausschuss des Gredinger Stadtrats erstmals über das Zahlenwerk debattieren; einen Ausblick, in welche Projekte die Stadt investieren könnte, gab es schon jetzt.

Der Ausblick auf das kommende Jahr dominierte die jüngste Sitzung des Bauausschusses. „Das ist das Maximumprogramm“, stellte Bürgermeister Manfred Preischl angesichts der Summe von fast 6,6 Millionen Euro klar. Die entsprechend große Liste hatte das Bauamt erstellt, über einzelne Maßnahmen muss jedoch der Stadtrat erst noch entscheiden – wenn er es nicht schon in der Vergangenheit getan hat.

So steht zum Beispiel fest, dass sowohl der Hutter- als auch der Thalmaierturm in der Stadtmauer im kommenden Jahr saniert werden, knapp 300 000 Euro sollen in den Haushalt dafür eingestellt werden. Laut Preischl sollen die Mieter im Frühjahr darüber informiert werden, wann sie welche Einschränkungen erleben. Die Sanierung des Eichstätter Torturms wird wohl erst 2018 erfolgen, wenn die Schwarzachbrücke abgerissen ist – das Staatliche Bauamt will sie erneuern.

Für verschiedene Umgestaltungsmaßnahmen am Gredinger Marktplatz sieht die Verwaltungsliste einen Gesamtbetrag von 380 000 Euro vor, für den Zugang vom Stadtkern zum Altstadtparkplatz – ebenfalls ein Projekt aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept – weitere 50 000 Euro.

Im Hallenbad, ohnehin schon ein enorm defizitäres Angebot der Stadt für ihre Bürger und Menschen im Umkreis, ist der nächste große Batzen abzusehen: Das Flachdach muss saniert werden. „Die Maßnahme ist schlichtweg zwingend erforderlich“, sagte Preischl seufzend, denn immerhin hat die Sanierung der Leimbinder schon rund 200 000 Euro gekostet, für die Verkleidung der Binder sind jetzt noch 25 000 Euro eingestellt. Und jetzt das: Rund eine halbe Million werde das Flachdach kosten, schätzt das Bauamt: 300 000 im Jahr 2016, der Rest ein Jahr später. Dass es bei einem Flachdach auf dem Bad bleibt, ist deshalb keine ausgemachte Sache, vorstellbar sei auch eine andere – weniger anfällige – Dachkonstruktion, so Preischl: „Darüber muss der Stadtrat entscheiden.“

Spannend dürfte auch der Beschluss des Rates werden, wie es mit der Betreuung von Schulkindern weitergeht. „Der Hort platzt aus allen Nähten“, stellte der Bürgermeister fest. Handlungsbedarf sei schon lange erkennbar, doch habe man abwarten wollen, wie es mit der Entwicklung von Ganztagsangeboten an Schulen weitergehe. Das Kultusministerium halte sich jedoch weiterhin bedeckt. Für „den Hort und vielleicht noch andere Themen“, sind 2016 20 000 Euro eingeplant; in der Übersicht für die nächsten beiden Jahre allerdings schon vorsorglich jeweils weitere 250 000 Euro. Ohne das Kind beim Namen zu nennen, deutete Preischl damit ein „Haus der Jugend“ an, das er im Wahlkampf Anfang 2014 ins Spiel gebracht hatte. Bremste aber sogleich selbst: „Auch hier müssen wir die Entscheidung des Stadtrats abwarten.“

In der Grund- und Mittelschule müssten die Fenster allmählich sukzessive ausgetauscht werden, erklärte der Stadtbaumeister Johann Schmauser, sie hätten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Für den ersten Abschnitt rechnet er mit einem Volumen von 50 000 Euro. Die Sanierung der Toiletten in der alten Turnhalle sowie der Duschen dürften nicht nur die Schüler freuen, einige von ihnen nutzten die Sanitärräume ohnehin schon nicht mehr, wie Schulleiter Oswald Brigl bei einer Besichtigung vor geraumer Zeit schon seinen Ausschussmitgliedern erzählt hatte. Auch einige Sportler etwa vom TSV Greding dürften erfreut zur Kenntnis nehmen, dass die Kommune hier insgesamt 90 000 Euro investieren will.

2016 nur mit Planungskosten vermerkt, richtet sich der Fokus im Rathausgebäude selbst auf das Jahr 2017. Dann könnte es nämlich ein ganzes Stück barrierefreier werden: Der Einbau eines Aufzugs steht im Raum. Stefan Greiner (CSU) brachte jedoch Bedenken wegen der zu erwartenden Veränderung an der Fassade vor. Der Bürgermeister widersprach mit dem Argument, der Lift werde im rückwärtigen Teil installiert, vom historischen Marktplatz aus sei der Eingriff nicht zu sehen. „Ich halte die Barrierefreiheit für wichtig“, sprach sich Oswald Brigl (CSU) für den Aufzug aus.

Die Sanierung des Kindergartens Röckenhofen (175 000 Euro), der Straße von Obermässing vom Hofberg, die wegen eines Hangrutsches in Mitleidenschaft gezogen worden ist (250 000 Euro), der Knotenpunkt an der Staatsstraße auf Höhe des Obi-Markts wegen des neuen Baugebiets, einige Straßensanierungen in den Dörfern oder die Millionenprojekte Abwasserentsorgung (von Kleinnottersdorf, Österberg und Schutzendorf) und Straße Zur Achmühle: Es gibt viel zu tun. Allerdings: „Es ist nichts Überraschendes dabei“, merkte Gert Sorgatz (FDP) an, der wie seine Kollegen keinen Einwand gegen die Liste vorbrachte. Im Haupt- und Finanzausschuss muss jetzt geprüft werden, ob und wie man diese Projekte tatsächlich finanzieren kann. Rudi Fischl (SPD) jedenfalls erwartet noch Abstriche: „Es ist noch nie alles gemacht worden.“