Greding
Sanierung verschiebt sich

Abgerutschte Straße hinauf zum Hofberg bleibt über den Winter im derzeitigen Zustand

25.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Wie nach einem Erdbeben sieht es auf der Straße von Obermässing zum Hofberg aus, die Fahrbahn ist stark abgerutscht. Die Sanierung erfolgt allerdings erst im nächsten Frühjahr. - Foto: Luff

Greding (HK) Der kommende Winter wird für die Bewohner des Hofbergs noch ein wenig ungemütlicher als sonst. Denn die Sanierung der Straße von Obermässing auf den Berg hinauf gestaltet sich schwieriger als gedacht - vor dem Frühjahr wird es damit nichts.

Bis Dezember wird die Straße, deren Rand stark abgerutscht ist, saniert. Die Arbeiten kosten etwa 150 000 Euro. So hatte es noch in der Stadtratssitzung im August geheißen. Einen Monat später sieht die Sache schon ganz anders aus: Die Straße behält vorerst ihren derzeitigen bedrohlichen Zustand. Und die Sanierung kostet die Stadt deutlich mehr.

"Über den Sinn und Zweck der Maßnahme zu diskutieren, erübrigt sich", sagte Bürgermeister Manfred Preischl (FW), nachdem der Ingenieur Manfred Klos aus Spalt die neuesten Fotos an die Wand projiziert hatte. An gleich zwei Stellen weist die Straße "erhebliche Schäden auf", erläuterte Klos dazu. Vor der Spitzkehre auf halbem Weg nach Hofberg sei sie auf einer Länge von 67 Metern in einer Breite von einem Meter abgerutscht. Ein weiterer Abschnitt von rund 30 Metern sei am Ortsausgang von Obermässing betroffen. Damit nicht genug: "Es ist eine problematische Sache, hier eine Lösung zu finden", sagte Klos.

Dass gleich neben der Straße der Steilhang kommt, sei noch der leichtere Teil. Schwerer wiegt der Opalinuston, der beim Straßenbau vor wohl 50 Jahren als Untergrund verwendet worden ist. Das Auffüllmaterial ist aufgeweicht "wie Seife", so Klos. Seine Entsorgung wird gleichzeitig teuer, weil seinerzeit wahrscheinlich von den Baumaschinen Öl ausgelaufen ist. Ein Baugrundgutachter habe festgestellt, dass das Material belastet ist, weshalb es teuer entsorgt werden müsste. Allein die Gebühr hierfür bezifferte Klos auf 110 000 Euro. Da die Straße aber kaum genutzt werde, sei der Aufwand unverhältnismäßig hoch, weshalb er nach einer Alternative gesucht habe.

Die Lösung: Steinstützkörper. Im Prinzip soll der Hang mit diesen Vorrichtungen, die alle fünf Meter in den Boden eingebracht werden, abgestützt werden, "es ist eine Art Gewölbewirkung", erklärte der Ingenieur. Dieselbe Vorgehensweise habe er am Sportplatz des TV Thalmässing angewandt, "das können Sie sich ansehen, das ist einwandfrei". Weil deutlich weniger Ton entfernt werden müsse, reduzierten sich die Entsorgungskosten auf etwa 10 000 Euro. Dennoch schlage die Straßensanierung insgesamt mit voraussichtlich 280 000 Euro zu Buche. Ob die Stadt Fördergeld erhalte, sei nicht sicher - eine Chance aber gebe es.

Jetzt könne man anfangen zu planen, sagte Klos, "aber im Winter kannst du nicht bauen". Wie man denn den Winterdienst gewährleisten könne, hakte der Obermässinger Ortssprecher Harald Gerngroß (SPD) nach. Eine Möglichkeit ist laut Klos, den Entwässerungsgraben auf der anderen Straßenseite zu verrohren und mit Schotter aufzufüllen, eventuell sogar eine kleine Asphaltschicht aufzubringen. "Das muss aber wieder raus - und das kostet wieder", gab er zu bedenken. Doch könne man auf diese Weise die Straße provisorisch verbreitern.

Welche Ausweichmöglichkeit es gebe, fragte Michael Schneider (FW) - auch während der Bauarbeiten, denn dann wird die Straße komplett gesperrt sein. Via Offenbau sei es wohl besser als über Untermässing, erwiderte der Stadtbaumeister Johann Schmauser. Doch das müsse erst mit der Gemeinde Thalmässing abgesprochen werden.