Greding (hne) Schon um 6 Uhr in der Früh schleppen die ersten Kinder ihre großen Kisten in die Gredinger Altstadt. Die unterschiedlichsten Dinge sollen einen neuen Besitzer finden: Playmobilfiguren, Bücher, Hörspiele und natürlich aussortierte Kleidung.
Es ist Kindertrödelmarkt in Greding. Jedes Jahr zum Volksfest und vor dem Jakobimarkt können die Kleinen der Stadt die Verkaufsstände nutzen, die für den Markt am nächsten Tag aufgestellt sind.
Hannah Grünleitner ist sichtlich stolz, ein paar ihrer Brettspiele zu verkaufen. Mit ihrer Familie ist sie schon um 5.30 Uhr aufgestanden - an einem Samstag. Aber das haben sie und ihre kleine Schwester Marie bei all dem Spaß schnell vergessen. Die beiden sind schon richtige Flohmarktprofis. "Wir haben so viele Brettspiele zu Hause, die kann ich gar nicht alle spielen. Dann kann sich ja ein anderes Kind darüber freuen", sagt Hannah und grinst.
Insgesamt gibt es jedoch etwas weniger Anbieter als in den Jahren zuvor. Dafür sind die, die sich auf den Weg gemacht haben, mit umso größerer Begeisterung dabei. Haben viele Kinder in den vergangenen Jahren ihre Spielsachen auch noch auf Decken verkauft, so hat dieses Mal jeder Verkäufer einen eigenen Stand aus Holz ergattert. Trödelmarkt bedeutet aber auch warten, bis der nächste Interessierte vorbeikommt. Hierin sind sich alle Kinder einig: Das Warten lohnt sich, denn "wenn Kundschaft kommt, macht das Verkaufen natürlich am meisten Spaß". Und der Umsatz stimmt.
Vor dem Gredinger Schloss steht der Stand von Jonas und Jakob Herold. Zusammen mit ihrer Mama verkaufen sie vor allem Bücher. Jonas spielt mit einer Playmobilfußballfigur. Ob die auch zu haben ist? Nein, sagt er bestimmt, denn die hat er eben erst einem anderen Jungen abgekauft. Jonas' Mama lacht: "Ich glaube wir haben schon mehr eingekauft als verkauft."
