Greding
Anzapfen – so schwer wie nie

Um das Gredinger Volksfest zu eröffnen, braucht Bürgermeister Manfred Preischl am Freitagabend 14 Schläge

28.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

Mit Rockmusik und bayerischen Liedern gelingt es den Reichenkirchnern am Samstag, dass bald die Ersten auf den Bänken tanzen.

Greding (HK) Heute ist der letzte Tag des Gredinger Volksfestes. Aber schon in den vergangenen Tagen feierten viele Besucher mit den Gredingern bei schönstem Wetter die 46. Auflage des Volksfestes. Nur eine kleine Schwierigkeit musste überwunden werden, bevor die Feier richtig beginnen konnte.

Nicht einen, nicht zwei – nein 14 Schläge brauchte es, bis das Bier endlich floss. Während Gredings Bürgermeister Manfred Preischl munter auf das Fass eindrosch, kommentierte Festwirt Michael Walter dessen Scheitern. „Das hätte ich jetzt nicht gedacht, vielleicht gibt es heut kein Bier für uns.“ Doch nach dem 14. Schlag konnte Preischl endlich „O’zapft is!“ verkünden und fügte hinzu: „Gut Ding braucht ab und zu eine Weile, aber wichtig ist eigentlich nur, dass das Bier gut schmeckt.“



Und das tat es – auch den königlichen Besuchern: So waren neben der neu gekürten Schwarzachkönigin Julia Ochsenkühn und der vorherigen Amtsinhaberin Stefanie Schuster auch zahlreiche Vorgängerinnen sowie allerlei Königinnen aus der Region am Freitagabend nach Greding gekommen. Damit es dem royalen Besuch an nichts mangelte, hatte der stellvertretende Bürgermeister Mathias Herrler erneut die Rolle des Königinnenbetreuers übernommen. Jede Einzelne wurde von ihm mit einem Küsschen begrüßt. „Es ist eine traumhafte Aufgabe“, schwärmte er. Die Betreuung verlaufe völlig problemlos, denn die Hoheiten seien alle „sehr zahm und diszipliniert“. Eine Favoritin wollte Herrler nicht benennen – „Ich behandle alle gleich!“ – erklärte aber dann doch, dass er sich sehr über die neue Schwarzachkönigin freue, und über den Besuch aus Übersee: „Es sind zwei Königinnen aus Amerika da, Chelsea und Gwen“, erzählte er.

„Das stimmt nicht ganz“, erklärte Julia Walter, die Tochter des Festwirts, bei der die beiden Amerikanerinnen zu Gast waren. „Ich habe sie bei einer USA-Reise kennengelernt, und jetzt haben sie mich einmal besucht. Königinnen sind sie aber keine.“ Ganz wie es sich nach bayerischer Tradition gehört, waren Gwen und Chelsea im Dirndl erschienen, das sie zuvor extra für das Volksfest in München gekauft hatten. „Wir sind Traditionen nicht gewohnt, das gibt es bei uns nicht“, erzählte Gwen. „Aber das hier ist eine tolle Tradition“, ergänzte Chelsea. Um selbst etwas dazu beizutragen, durften die beiden nach dem Auftritt der Hoheiten auf die Bühne und ein bayerisches Sprüchlein aufsagen: „Servus Greding und willkommen! Wir freuen uns, mit euch zu feiern. Prost!“

Leider ging die Ansprache jedoch etwas unter, denn zu dieser Zeit hatte sich das Zelt immer weiter gefüllt und die Lautstärke stieg an. Das hatte Bürgermeister Preischl schon bei seiner Eröffnungsrede vorausgeahnt: Noch sei es ein „Tropenzelt, doch spätestens um elf ist es hier brechend voll – denn dann haben wir angenehme Temperaturen“.

Das Wetter wurde auch am Samstag nicht schlechter. Wegen der großen Hitze kamen tagsüber aber nicht so viele Besucher wie sonst auf den Trödelmarkt für und von Kindern. Besser besucht war am Nachmittag eine Aufführung des Marionettentheaters im Festzelt. Auf reges Interesse stieß jedoch die Bonbonkanone, die Freichips für die Fahrgeschäfte in die Luft schoss.

Als es schließlich gegen Abend wieder etwas kühler wurde, mehrten sich auch die Gäste im Festzelt. Während die Besucher am Freitag noch von der Stadtkapelle unterhalten wurden, verbreiteten am Samstag die Original Reichenkirchner im Festzelt gute Laune – getreu ihrem Motto „Boarisch Party“. Mit ihrer bayrisch-rockigen Musik und internationalen Hits gelang es ihnen, dass bald viele Besucher auf den Bierbänken tanzten, klatschten und sangen.

Der Sonntag begann mit einem Frühschoppen mit der Stadtkapelle, anschließend fand auf dem Marktplatz der Jakobimarkt mit der dritten Gredinger Künstlermeile und Tombola statt. Im Festzelt spielte währenddessen erneut die Stadtkapelle, bis um 18.30 Uhr schließlich die Gewinner der Verlosung ermittelt wurden. Im Anschluss daran stand den restlichen Abend die Blaskapelle Heinz Müller auf der Bühne.

Heute ist der letzte Tag des Volksfestes. Auf dem Programm stehen ein Kinderkorso durch die Altstadt sowie eine weitere Tombola. An allen Fahrgeschäften sind die Preise an diesem Tag ermäßigt und im Festzelt findet ein Senioren- und Familienachmittag mit der Stadtkapelle Greding statt. Ab 19.30 Uhr lassen die Moosner mit allen Zeltgästen den Abend ausklingen.