Göggelsbuch
Mangelware Bauplatz

Gut besuchte Bürgerversammlung in Göggelsbuch - Forderungen nach Tempo 30 - Brückensanierung erst 2019

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr
 Beim Wasserturm Göggelsbuch könnten Bauflächen entstehen , spielt dort der Lärmschutz eine gewichtige Rolle. −Foto: Mücke

Göggelsbuch (rm) Bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Göggelsbuch hat sich Bürgermeister Daniel Horndasch über zu wenig Fragen keine Gedanken machen müssen. Wenngleich es gravierende Probleme nicht gab.

Zur geplanten Erneuerung der Autobahnbrücke Göggelsbuch über die Kreisstraße in Richtung Ebenried wollten die Besucher der Bürgerversammlung den aktuellen Stand wissen. Allerdings hat man auch seitens des Marktes nichts Neues erfahren. Allerdings seien die geforderten Lärmschutzmaßnahmen keine Verpflichtung für die Autobahn, gab Bürgermeister Daniel Horndasch bekannt. Er wies darauf hin, dass nach einer Pressemeldung die Kosten für die Brückenerneuerungen explodiert seien und deshalb eine Diskussion im Gange sei, ob denn die Sonderwünsche des Landkreises für die Kreisstraße weiter verfolgt werden sollen.

Den Markt treffe dies auch für die Brücke Altenfelden, sagte Horndasch. Ob die Bürger da nichts mitzureden hätten, wurde angefragt. Das sei eine Entscheidung des Landkreises, lautete Horndaschs Antwort. Der müsse auch die Kosten tragen. Wenn dann eine größere Durchfahrtshöhe gewollt sei, dann müsste die Straße eben tiefer gelegt werden. Was denn die Göggelsbucher gerne hätten, stellte Horndasch die Frage in den Raum. Aber auch da gab es keine klare Meinung. Er kündigte jedenfalls an, dass die Brückenbauarbeiten voraussichtlich erst 2019 beginnen.

Thema war auch die Bauschuttdeponie und Recyclinganlage bei Göggelsbuch, die laut Horndasch 2021 geschlossen werden soll. Das habe ihm der Betreiber mitgeteilt und er habe daran keine Zweifel, denn bis dahin soll die Deponie voll sein. Zuvor schon hatten Göggelsbucher darauf hingewiesen, dass die Gustav-Schreier-Straße als Zufahrt zur Deponie arge Schäden aufweise.

Die Befürchtung wurde laut, dass die Anlieger für die Instandsetzung aufkommen müssten, während sie von anderen zusammengefahren wurde. Die von der Betreiberfirma eingenommene Gewerbesteuer solle dafür verwendet werden, hieß es. Löcher an Schiebern und Kanaldeckeln könnten im Wege des Unterhalts leichter und kostengünstiger ausgebessert werden als länger zu warten. Angeblich habe Marktbaumeister Stefan Ott heuer schon Schäden beseitigen wollen. Im Zuge des Nachtragshaushalts sei aber das Geld für Straßenunterhalt gekürzt worden, sagte der Bürgermeister. Und ob das für 2018 im Haushaltsentwurf vorgesehene Budget von 350 000 Euro für Straßenunterhaltsmaßnahmen für diese Maßnahmen ausreiche, das sei fraglich. Auf jeden Fall konnten die Bürger erreichen, dass eine Begehung zugesichert wurde, um die Schäden aufzunehmen.

Junge Leute würden in Göggelsbuch einen Bauplatz suchen, sprach Georg Deiniger an, aber es sei nichts vorhanden. Wenn auch eine Ausweisung von Bauflächen beabsichtigt sei, so Horndasch, so müsse es dem Markt dabei möglich sein, die erforderlichen Grundstücke zu erwerben. Horndasch wusste aber auch um das Problem des Lärmschutzes in dem Baugebiet am Wasserturm, der von der Autobahn ausgeht. Aber tätig werden will der Bürgermeister in der Frage auf alle Fälle.

Seit Jahren wird immer wieder versucht, dass in Göggelsbuch Tempo 30 gilt. Die Ankündigung des Bürgermeisters, dass in der Nürnberger Straße nun 30 km/h genehmigt wurde, gab den Göggelsbuchern wieder Auftrieb ihren Wunsch zu erneuern, wobei sie auch auf Schwanstetten hinwiesen. Allerdings seien dort Straßenschäden der Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung, hieß es seitens der Verwaltung. In Allersberg sei die Grundschule. Der ausschlaggebende Grund gewesen - für die Göggelsbucher insgesamt keine befriedigenden Antworten. "An einem Weiher wird wegen dreier Frösche die Geschwindigkeit reduziert, bei den Menschen ist es egal", sagt ein Sprecher angesäuert. Ein Anwohner hatte da den aus seiner Sicht richtigen Vorschlag. "Fahren wir doch alle freiwillig nur 30", schlug er vor, erhielt dafür aber auch nur wenig positives Echo.

Die Göggelsbucher bemängelten auch, dass bei der Sperrung der Staatsstraße während des Sommers bei Kronmühle versäumt wurde, auf die unter vier Meter liegende Durchfahrtshöhe der Kreisstraße in Göggelsbuch hinwiesen. Viele Lastwagen seien nach Göggelsbuch gefahren, um die längere Umleitungsstrecke zu umgehen, mussten dann aber umkehren und verursachten manch Verkehrschaos.

Warum denn die Gewerbesteuer nur um zehn Prozentpunkte erhöht worden sei, obwohl doch die Gewerbetreibenden zu einer stärkeren Erhöhung keine Einwände signalisiert hätten, wollte Georg Deininger wissen. Bürgermeister Horndasch stellte klar, dass er für die Grundsteuer 450 Prozent und bei der Gewerbesteuer 360 Prozent als Hebesatz angepeilt habe, aber im Hauptausschuss bei der Vorberatung und später im Marktgemeinderat die Erhöhung in diesem Maß nicht mitgetragen worden sei. 270 000 Euro hätte dies allein bei der Grundsteuer im Jahr ausgemacht, sagte er.

BÜRGERVERSAMMLUNGEN

Nun geht es dem Ende entgegen. In der kommenden Woche finden in der Marktgemeinde nochmals zwei Bürgerversammlungen statt, die letzten in diesem Jahr. Am Montag, 27. November macht Bürgermeister Daniel Horndasch im Feuerwehrhaus in Lampersdorf Station für die Ortsteile der früheren Gemeinde Lampersdorf, soweit sie in den Markt Allersberg eingegliedert wurden, also für Eismannsdorf, Lampersdorf und Schönbrunn.

Am Donnerstag, 30. November, ist dann für die Orte der früheren Gemeinde Altenfelden die Bürgerversammlung im Gasthaus in Altenfelden. Beide Versammlungen beginnen um 19 Uhr. | rm