Georgensgmünd
Schlusslicht beim Ökolandbau

Grüne fordern mehr Bio-Landwirtschaft im Landkreis Roth Nachfrage übersteigt Angebot

18.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:57 Uhr

Georgensgmünd (HK) Mit dem Leitantrag zur Bezirksversammlung fordern die Grünen mehr Ökolandbau in Mittelfranken. Gerade der Landkreis Roth hinkt bei diesem Thema hinterher.

Immer mehr Verbraucher wollen sich gesund ernähren und mit ihrem Konsumverhalten einen aktiven Beitrag zu nachhaltigen Wirtschaftsformen leisten, weshalb sie verstärkt Bio-Lebensmittel einkaufen. "Diesen Trend begrüßen wir ausdrücklich", sagten die Kreisvorsitzenden Christoph Leikam, Boris Czerwenka und Ursula Burkhardt auf der Bezirksversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Georgensgmünd. "Wir Grünen in Mittelfranken sehen in diesem Trend zur verstärkten Nachfrage nach heimischen Bio-Lebensmitteln eine große Chance, die es auch für die mittelfränkische Landwirtschaft zu nutzen gilt."

Leider übersteige die Nachfrage seit Jahren das Angebot an regionalen Bio-Produkten. Im Vergleich mit den sieben bayerischen Bezirken ist Mittelfranken seit Jahren das Schlusslicht in Sachen "Ökolandbau". Während bayernweit 7,2 Prozent der Fläche ökologisch bewirtschaftet werden, rangiert Mittelfranken weit abgeschlagen bei 4,3 Prozent. Das ist umso trauriger, wenn man weiß, dass Nürnberg Biomodellstadt ist.

Noch schlechter sieht es im Landkreis Roth aus. Der Ökolandbau liegt hier im Jahr 2015 bei 1002 Hektar, was einem Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche von knapp drei Prozent entspricht. Dies hat eine schriftliche Anfrage des Grünen Landtagsabgeordneten Markus Ganserer an die bayerische Staatsregierung ergeben.

"Speziell in Mittelfranken brauchen wir mehr Anstrengungen, um den Ökolandbau nach vorne zu bringen", sagte Ganserer. Neben einem jährlichen mittelfränkischen "Tag für ökologischen Landbau" fordern die Grünen unter anderem die Umstellung des Bezirksguts "Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf" auf ökologischen Landbau.

CSU-Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat in seiner Regierungserklärung 2012 eine Verdoppelung der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Bayern als Ziel ausgegeben. Für den Landkreis Roth müsste sich demnach der Bioanbau bis 2020 auf 1830 Hektar erhöhen. "Dass wir nun zur Ökomodellregion gehören, wird dem hoffentlich Nachdruck verleihen", wünscht sich Ursula Burkhardt.