Georgensgmünd (HK) Silas Urban hat den Kreisentscheid des 58. Vorlesewettbewerbs gewonnen. Der Schüler der sechsten Jahrgangsstufe des Rother Gymnasiums setzte sich gegen 17 weitere Schulsieger durch.
Im Georgensgmünder Dr.-Mehler-Saal in der gleichnamigen Mittelschule rutschten 18 Mädchen und Jungen aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach etwas aufgeregt auf ihren Stühlen umher. Sie waren zum Kreisentscheid gekommen, der von den Staatlichen Schulämtern in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels veranstaltet wird. Die Teilnehmer in Georgensgmünd besuchen die sechsten Klassen an acht Mittelschulen, fünf Realschulen und fünf Gymnasien. Sie alle hatten sich als beste Leser an ihrer Schule für diesen Wettbewerb qualifiziert. Bundesweit sind es rund 7000 Sechstklässer.
Die Hausherrin, Rektorin Gabriele Hufnagel, machte mit dem Ablauf der Veranstaltung bekannt. Zunächst galt es, einen bekannten Text vorzutragen. Dazu sollte ein mitgebrachtes Buch vorgestellt und eine Passage daraus vorgetragen werden, bei der die Jury für Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl Punkte zu vergeben hatte. Diese Aufgabe fiel Lehrkräften beteiligter Schulen, Vertreterinnen zweier Buchhandlungen und einem Pressevertreter zu. Außerdem gehörte die Schülerin Nora Westenburger vom Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium Schwabach diesem Gremium an. Sie war die Siegerin des Kreisentscheids 2016 gewesen.
Teils selbstsicher, aber auch schüchtern und aufgeregt stürzten sich die Mädchen und Jungen in diese erste Runde. Buchtitel wie "Panik im Paradies", "Kiss Me", "Dino Terra", "Die drei ", "Wildhexe", "Momo", "Tintenherz" und weitere hatten sie mitgebracht.
Nach kurzer Beratung hatte die Jury die sieben besten Leser ermittelt. Wegen Punktegleichheit war es diesmal einer mehr als üblich. Jetzt folgte gewissermaßen der Sprung ins kalte Wasser, nämlich das Vorlesen aus einem unbekannten Buch. Das hatte den Titel "Knietzsche und das Hosentaschenorakel" von Anja von Kampen. Silvia Werner vom Staatlichen Schulamt wachte mit der Stoppuhr darüber, dass der spannende Vortrag aus diesem Krimi exakt drei Minuten dauerte.
Bald war der Gesamtsieger ermittelt. Er heißt Silas Urban und besucht die sechste Klasse des Gymnasiums in Roth. "Ihr seid alle Sieger", lobte Schulrat Alexander Schatz die Teilnehmer. "Ihr alle habt bewiesen, dass ihr gut lesen könnt. Lesen ist als Schlüsselkompetenz wichtig für die Aneignung von Wissen." Sein Dank galt auch der Schulleitung, den Mitgliedern der Jury, aber auch den Lehrkräften für die "Grundsteinlegung" und nicht zuletzt den Eltern.
Urkunden und ein Buchgeschenk, nämlich "Knietzsches" Abenteuer, gab es für alle. Silas, der strahlende Sieger, wurde zusätzlich mit einem Buchgeschenk von Landrat Herbert Eckstein belohnt. Aber es gab ausnahmsweise einen zweiten Sieger, dem die gleiche Ehre zuteilwurde, nämlich Danilo Hohenhaus. Als Schüler des Förderzentrums Roth hatte er sich wacker geschlagen und wurde mit einem Sonderpreis belohnt. Silas darf sich nun beim Bezirksentscheid bewähren. Weitere Etappen würden über den Landesentscheid und schließlich zum Bundesfinale am 21. Juni in Berlin führen.
