Freystadt
Aus Industrie- wird Gewerbegebiet

Verfahren für Rettelloh III wird geändert Massive Bedenken der Thundorfer Bürger

07.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Der als Industriegebiet geplante Teil im Gewerbegebiet Rettelloh wird analog zum Rest Gewerbegebiet. - Foto: haz

Freystadt (haz) Der Bebauungsplan Rettelloh III stand einmal mehr auf der Tagesordnung des Freystädter Stadtrats. Für dieses Teilgebiet ist 2013 ein Aufstellungsbeschluss als Industriegebiet gefasst worden. Nach der letzten öffentlichen Auslage hätte nun ein Satzungsbeschluss erfolgen können.

Bei der Bürgerversammlung in Thundorf seien massive Bedenken gekommen, ob das im Hinblick auf den Lärmschutz gerechtfertigt ist, so Dorr. Er schlug vor, das Verfahren "Industriegebiet € zu beenden und stattdessen den Abschnitt analog den beiden anderen als Gewerbegebiet auszuweisen. Dazu wird nun das öffentliche Auslegungsprozedere wieder aufgerollt, um nach Beendigung einen Satzungsbeschluss fassen zu können.

"Es ist gut wenn Klarheit geschaffen wird, aber wir verlieren dadurch ein viertel Jahr €, stellte Hans Gerngroß (FW) fest. Ludwig Schöll (CSU) ärgert sich wegen der Verzögerung. "Das alles wurde nur initiiert, weil einige den Hubschrauberlandeplatz nicht wollen." Drei Ratsmitglieder stimmten gegen die Wiederaufnahme des Verfahrens zur Umwandlung in ein Gewerbegebiet.

In der Sitzungsverlauf sind auch für das neue Baugebiet "Am Badgraben € die Straßen als Gemeindestraßen umgewidmet worden. Die Neumarkter Straße wird um 186 Meter erweitert. Die Straße Am Badgraben ist 702 Meter lang, die Straße Im Gwend 615 Meter.

Das Sondergebiet "Biomasse bei Rohr €, bisher als vorhabensbezogener Bebauungsplan ausgewiesen, wird in einen Angebotsbebauungsplan umgewandelt. Die Vertreterin des beauftragten Planungsbüros erklärte dazu, bei der öffentlichen Auslegung seien keine Bürgereinwände gekommen. Im Prinzip ändere sich nichts, außer dass der Betreiber kleinere Änderungen auf dem Betriebsgelände nicht mehr genehmigen lassen muss.

Stefan Großhauser (SPD) lehnte dies ab, da das Stadtratsgremium dann keinen Einfluss mehr auf Betriebsveränderungen habe. "Wenn sich baulich was verändert, muss die Stadt am Genehmigungsverfahren beteiligt werden €, bemerkte Dorr dazu. Mit zwei Gegenstimmen erfolgte die Genehmigung zur Umwandlung.

Die Freiwillige Feuerwehr Freystadt erhält einen Gerätewagen Logistik (GW-L2). Die Ausschreibung ist in drei Losen erfolgt. Dorr gab die Angebote bekannt und betonte, die Kostenschätzung in Höhe von 230 000 Euro werde eingehalten. Die Entscheidung fiel für ein Fahrzeug der Marke MAN mit einem Aufbau der Firma Hensel aus Waldbrunn.

Die Telekom bietet an, die Glasfasertechnik in den Freystädter Ortsteilen Kittenhausen, Obernricht und Rabenhof kostenlos bis zum Hausanschluss verlegen. "Dazu müssen die Hauseigentümer bis spätestens Mitte Dezember schriftlich einen Antrag stellen €, informierte Bürgermeister Alexander Dorr bei der jüngsten Stadtratsitzung. Er appellierte an die Betroffenen, dies schnellstens zu tun, denn nach dieser Frist wird ein entsprechender Anschluss kostenpflichtig. Er fügte an, die Telekom sei der Netzbetreiber. Die Betroffenen könnten jedoch auch mit anderen Providern zusammenarbeiten.

In diesem Zusammenhang bat Hans Gerngroß (FW), Groß- und Kleinberghausen nicht zu vergessen. Dorr sagte dazu, die zwei Orte seien im letzten Verfahren nicht berücksichtigt worden, weil ein Versorger einen eigenwirtschaftlichen Ausbau angemeldet hat, der im vereinbarten Zeitraum aber nicht erfolgt ist. Nun werde man ein drittes Verfahren anstreben. Markus Engelmann (CSU) verwies auf Internetversorgungsdefizite in Großthundorf und Dorr auf unterversorgte Gebiete im Stadtgebiet selbst. "Noch vor Weihnachten findet ein entsprechendes Treffen mit den Vertretern der Telekom statt €, versprach Dorr.