Ein mutiger Weg mit rosiger Zukunft

Kreishandwerkerschaft verabschiedet bei Freisprechungsfeier in Schwabach 140 Nachwuchshandwerker

11.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:31 Uhr
Acht der neun Prüfungsbesten des Maurer-, Zimmerer-, Maler, Anlagenmechaniker-, Elektroniker, Schreiner, Holzverarbeiter-, Metzgereifachverkäufer-, Metzger- und Friseurhandwerks (vorne) mit Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, Landrat Herbert Eckstein, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd Sebastian Dörr, Schwabachs Bürgermeister Roland Oeser, der Landtagsabgeordnete Karl Freller und Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich. −Foto: Schmitt

Schwabach (HK) 140 neue Junggesellen aus 13 Handwerksberufen, elf Staatspreisträger, neun Prüfungsbeste und ein Kammersieger beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in Mittelfranken: Die Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd hat bei der Freisprechungsfeier für die Auszubildenden die Leistungsfähigkeit des Handwerks eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Prüfungsbester und Staatspreisträger beim 13-köpfigen Maurernachwuchs ist Julian Sippenauer aus Meckenhausen.

Markus Ehrl, Niklas Eisenhofer und Oliver Fiedler sind weitere Maurergesellen, die einen Staatspreis bekommen haben, den all jene erhalten, die in der Berufsschule einen Notendurchschnitt von 1,5 oder besser erreichen. Hannes Gsaenger aus Georgensgmünd ist Prüfungsbester der neun neuen Zimmerer. Denise Kriesche aus Schwabach hat unter den sieben Malern die beste Prüfung abgelegt. Staatspreisträger ist ihr Kollege Philipp Heubusch.

Markus Bergmann aus Thalmässing hat die besten Prüfungsnoten der 17 Anlagenmechaniker im Heizungs-, Sanitär- und Klimabau vorzuweisen. Mario Fleischmann aus Schwabach ist von 19 Prüflingen der Elektroniker mit den besten Noten. Prüfungsbester und Staatspreisträger der zehn neuen Schreiner ist Felix Schönberger aus Pleinfeld, der seine Lehre in Abenberg absolviert hat. David Mauderer hat bei den Holzverarbeitern ebenfalls einen Staatspreis erhalten. Nachwuchsschreiner Jan Emmerling belegte im Design-Wettbewerb „Die gute Form“ den ersten Platz.

Der beste der drei Nachwuchs-Fachverkäufer für Fleisch und Wurst kommt aus Windsbach. Max Rüb hat in Schwabach gelernt und außerdem einen Staatspreis erhalten. Tobias Wenderlein aus Ellingen ist in Spalt-Großweingarten ausgebildet worden. Als Prüfungsbester der sieben Metzger-Junggesellen ist er Kammersieger beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks geworden. Prüfungsbeste und Staatspreisträgerin der 13 Friseur-Azubis ist Rebecca Dreitz aus Rednitzhembach. Bei den Metallbauern, Fachrichtung Konstruktionstechnik, haben Markus Betz und Anatolij Gisbrecht je einen Staatspreis erhalten.

Zur Übergabe der Gesellenbriefe waren zahlreiche Politiker aus der Region in den Markgrafensaal gekommen. Die Festrede hielt mit Christian Sendelbeck der Vizepräsident der Handwerkskammer Mittelfranken. „Ich freue mich, dass Sie so mutig waren, ein Handwerk zu erlernen“, wandte er sich unmittelbar an seine 140 neuen Kolleginnen und Kollegen, „damit haben Sie den richtigen Weg eingeschlagen, denn trotz der Digitalisierung bietet das Handwerk eine rosige Zukunft“. „Ohne das Handwerk geht nichts“, war Sendelbeck überzeugt und legte den Junggesellinnen und Junggesellen gleichzeitig ans Herz, zwei Dinge zu beachten: „Bleiben Sie wissbegierig und offen, bewahren sie aber auch die Tradition.“

Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler (CSU) betonte als Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft und somit als Kollegin, die Azubis hätten in den vergangenen drei Jahren für ihr Leben gelernt, sollten aber auf ihrem weiteren Weg die Fortbildung nicht vergessen. Schließlich sei das Handwerk auch Gestalter des gesellschaftlichen Wandels und solle diese Position ernst nehmen. Zugleich rief sie die Verantwortlichen auf, dafür zu sorgen, dass die Bedeutung beruflicher und akademischer Bildung im Gleichgewicht bleibe.

Landrat Herbert Eckstein erklärte, das Handwerk dürfe nicht heruntergeredet werden. „Ihre Fähigkeiten werden auf dem goldenen Tablett gebraucht“, sagte er. Zugleich rief der SPD-Politiker dazu auf, häufiger bei Handwerkern vor Ort einzukaufen.

Schwabachs Bürgermeister Roland Oeser (Grüne) betonte, das Handwerk schaffe die Basis dafür, den beschleunigten Wandel zu gestalten. „Seien Sie also stolz, dass Sie diesen Lebensabschnitt nun bewältigt haben“, so Oeser, der ebenfalls mit einem Appell schloss: „Tragen Sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft stabil bleibt“, lautete sein Auftrag in Richtung Nachwuchs.

Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich nannte die Handwerksbetriebe der Region „wichtige Pfeiler der Entwicklung in den Gemeinden und Städten“. Zugleich hob er die Chancen der Junghandwerker hervor: „Meister, Betriebsgründung, Studium“ – für all das habe die Ausbildung das theoretische und praktische Rüstzeug vermittelt, erklärte Dietrich.