Eichstätt
Im Juni geht es los

Generalsanierung der Klinik Eichstätt läuft an Baustellenabwicklung über Grabmann- und Antonistraße

28.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Eichstätt (HK) Die Gelder sind genehmigt, die Pläne sollen in den nächsten Wochen bei der Stadt eingereicht werden. Baubeginn soll im Juni sein: Die Generalsanierung der Klinik Eichstätt steht vor der Tür. Planer und Geschäftsführung informierten jetzt die Anwohner.

Es wird nicht ohne Einschränkungen für Anwohner, Patienten, Besucher und Mitarbeiter gehen: Das machten Planer Stefan Link, Architekt Andreas Beeg und Geschäftsführer Lorenz Meier am Montagabend deutlich. In den kommenden zehn Jahren will man das Eichstätter Krankenhaus, das 1982 in Betrieb ging, "zukunftsfähig gestalten". Insgesamt sind dafür Kosten in Höhe von etwa 78 Millionen Euro veranschlagt, ein Großteil kommt über Zuschüsse vom Freistaat.

"Wir haben einen sehr kompakten Bau, der sich durch kurze Wege auszeichnet", erklärte Geschäftsführer Lorenz Meier. Daher wolle man das Gebäude nicht aufgeben, das sei auch von den Fachplanern immer wieder hervorgehoben worden. Andreas Beeg ergänzte später in einem Nebensatz, dass er sich bisweilen die Frage gestellt habe, warum man hier überhaupt umbauen wolle. Es gehe allerdings nicht anders. 1983 habe man mit zwei Chefärzten begonnen, heute habe man neun, über 100 angestellte Ärzte und insgesamt rund 500 Mitarbeiter allein am Standort Eichstätt. Zum Unternehmen gehört bekanntlich auch das Haus in Kösching sowie das Seniorenheim in Titting. "Wir sind in Eichstätt sehr beengt, es fehlt an allen Ecken und Enden", sagte Lorenz Meier in der Anwohnerversammlung im Speth'schen Hof.

Im Vergleich zu den für ein Krankenhaus notwendigen Flächen stehen in der Eichstätter Klinik rund 1000 Quadratmeter zu wenig zur Verfügung, wie Link erläuterte. Es sei immer wieder saniert und renoviert worden - Meier nannte unter anderem den Brandschutz, die Stationsstützpunkte, die physikalische Therapie und das Klinik-Café sowie den Anschluss an die Fernwärme. Aber, so sagte Planer Link: "Hier ist man überwiegend oberflächlich geblieben." In einem ersten Abschnitt will die Klinik nun zwei Neubauten errichten: nordöstlich eine überdachte Liegendkrankenanfahrt samt Tagesklinik und Patientenaufnahme, nordwestlich einen zweigeschossigen Trakt mit vier Operationssälen. Und in dieser Zeit, vornehmlich während der Rohbauphase, wird es wohl zu den einschneidendsten Behinderungen kommen.

Los gehen im Juni 2017. In der ersten Jahreshälfte soll zuvor die Beweissicherung an Antoni- und Grabmannstraße vorgenommen werden. Über beide Straßenzüge erfolgt die Abwicklung des Schwerlastverkehrs. An der Antonistraße wird, auf Höhe der früheren Orgelbauanstalt Bittner, die Entladezone für die Lkws entstehen. Die sollen rückwärts aus der Grabmannstraße einstoßen. Die Baustelleneinrichtung ist im Kapuzinergarten sowie auf dem Bedienstetenparkplatz beim Verwaltungsgebäude vorgesehen.

Eine ursprünglich anvisierte Erschließung der Baustelle über den Kardinal-Preysing-Platz, den Graben und die Antonistraße hat die Stadt nicht gebilligt: Hier wäre die Schulwegsicherheit nicht mehr gegeben gewesen, wie Ordnungsamtsleiter Karl Ziegelmeier erklärte. Den von Werner Schön in der Versammlung aufgeworfenen Hinweis auf den Kindergarten der Dompfarrei habe man im Kopf, so Ziegelmeier. "Hier muss es eine entsprechende Lösung geben."

Außerdem mahnte Schön an, dass man keinesfalls die Rettungswache des Roten Kreuzes vergessen dürfe. "Rettungsfahrzeuge haben auf jeden Fall Vorrang", sagte Andreas Beeg. Detailplanungen, wie man mit der Verkehrssituation umgehen werde, gebe es noch nicht, so Ziegelmeier. Norbert Schleißheimer wollte wissen, ob nicht während der Bauzeit eine Einbahnregelung für die Antonistraße möglich sei. Planer und Architekt verwiesen auf die Stadt: Die sei für das Verkehrsrecht zuständig.

Bevor die Gruben ausgehoben werden, muss die Stützmauer entlang der Antonistraße verstärkt werden. Werner Klein wollte dazu wissen, ob man die geologischen Gutachten aus den 1970er-Jahren hinzugezogen habe. Link erläuterte, dass man "in einer sehr frühen Phase der Planungen weitere Gutachten" habe erstellen lassen. Man werde wohl erneut mindestens zwölf Meter tief Betonpfähle in den Untergrund rammen müssen, um alles abzusichern. Auch wurde gefragt, wie es mit der Wiederherstellung der Straße aussehen würde, falls Schäden auftreten. "Das wird über die Baumaßnahme abgewickelt", sicherte Stefan Link zu.